Windegghütte & Triftbrücke

2-tägige Familienwanderung (T3)

Anfangs Juni, nur eine Woche nach der Saisoneröffnung der Windegghütte fahren wir von Innertkirchen mit dem Postauto Richtung Sustenpass, steigen aber bereits auf 1022 m.ü.M. bei der Triftbahn wieder aus. Hier nehmen wir das kleine, für max. 8 Personen platzbietende Gondeli, welches aufgrund des hohen (inter-) nationalen Besucherandrangs (zumindest in der Hauptwandersaison) vorzeitig reserviert werden sollte, hoch auf die "Underi Trift" auf 1357 m.ü.M. Trotz der geringen Höhe befindet man sich hier bereits in wunderschön alpiner Landschaft und hat gleich Sicht auf das schöne, türkis schimmernde Triftwasser, welches sich unterhalb der Bergstation staut. Mit Blick auf die seitlich des Tals hinunterstürzenden Wasserfälle und verschneite Berge wandern wir teilweise noch auf leicht überfluteten oder selten schneebedeckten Wegen auf 1630 m.ü.M. zum "Bosslis Stein", wo ein direkter Weg hoch zur Hütte führen würde. Wir folgen jedoch weiter der Beschilderung der bekannten Triftbrücke und sind dann so unmittelbar vor der Brücke stehend überwältigt von diesem Landschaftsbild mit dem (dramatisch zurückgegangenen) Gletscher, dem leuchtenden Stausee und der imposanten Hängebrücke (1720 m.ü.M.). Von hier aus sichten wir erstmals noch weit oben die Windegghütte, welche wir nun über den "Ketteliweg" erreichen möchten. Diese Passage an diversen Kettenabschnitten über Felsen hoch gefällt nicht nur unseren Kindern, sondern auch uns und dank nochmals kleinen Schneefeldern können wir uns auch noch mit ein paar Schneebällen bewerfen. Um 15.00 Uhr nach total ca. 3,5 Stunden Abenteuer erreichen wir die Windegghütte auf 1887 m.ü.M.
Nach diversen Hagel- und Regenphasen am Abend und in der Nacht beginnt der Morgen wieder trocken mit wiederkehrenden Sonnenstrahlen und der Entdeckung eines einsamen Murmeltieres nähe der Hütte. Mit dem Tosen der Wasserfälle im Ohr nehmen wir bergabwärts nun den "Familienweg", welcher uns vorerst zumindest in die Nähe der Triftbrücke führt. Erneut laufen wir teilweise auf leicht wassergefluteten Wegen von Stein zu Stein und schliesslich gelangen wir wieder auf den gleichen Weg wie beim Aufstieg gestern. Da wir bereits um 10.45 Uhr die Bergstation der Gondel erreichen, entscheiden wir uns nach dem vorgezogenen Mittagessen spontan bis zur Talstation der Triftbahn (1022 m.ü.M.) weiter zu wandern. Schon bald wird es deutlich grüner, die Baumbestände nehmen markant zu, doch überraschend oft geht es nicht nur abwärts, sondern über Wurzeln und im Schutz der Bäume wieder aufwärts. Es bleibt jedoch stehts abwechslungsreich, wobei wir sogar einmal das ca. 3 m breite Triftwasser überqueren müssen, obwohl aufgrund der Wassermassen kaum trockene Steine sichtbar sind. Entlang herrlichen Blumenwiesen erreichen wir dann gegen 13.15 Uhr wieder die Busstation der Triftbahn.

Meine Bewertung: Gerade Ende Frühling, wenn noch viel Wasser die Berge runter kommt, eine technisch wie auch landschaftlich tolle Tour auch mit Kindern.