Namibia im Camper
Route
Unsere Route im Camper im Jahr 2025
Datum | Route | Distanz | unterwegs | Nacht |
01.07.2025 | Ankunft in Windhoek, Chameleon Backpackers | 15 km | Guesthouse | |
02.07.2025 | Windhoek - Kalahari Anib Lodge Camping | 285 km | 11.00 - 16.30 Uhr | Camping |
03.07.2025 | Kalahari - Sossusvlei (Sossus Oasis Camp Site) | 320 km | 09.45 - 16.20 Uhr | Camping |
04.07.2025 | Ruhetag (Deadvlei, Sossusvlei- Wüste) | 125 km | Camping | |
05.07.2025 | Sossusvlei - Swakopmund | 360 km | 09.30 - 16.30 Uhr | Guesthouse |
06.07.2025 | Ruhetag (Bootstour Tierbeobachtung Walvis Bay) | Guesthouse | ||
07.07.2025 | Swakopmund - Omandumba Guestfarm, Erongo-Gebirge | 200 km | 10.30 - 14.45 Uhr | Camping |
08.07.2025 | Ruhetag (San Living Museum) | 14 km | Camping | |
09.07.2025 | Omandumba - Damaraland (Mowani Campsite) | 236 km | 10.00 - 17.15 Uhr | Camping |
10.07.2025 | Aba Huab Camp | 30 km | Camping | |
11.07.2025 | Aba Huab Camp - Okaukuejo Camping (Etosha NP und Umgebung) | 440 km | 08.00 - 18.00 Uhr | Camping |
12.07.2025 | Okaukuejo Camp - Halali Camping (Etosha-NP) | 120 km | 10.00 - 14.00 Uhr | Camping |
13.07.2025 | Halali Camp - Onguma (Leadwood Camp | 160 km | 10.00 - 15.30 Uhr | Camping |
14.07.2025 | Ruhetag (Sundowner Safari) | Camping | ||
15.07.2025 | Onguma - Waterberg (Andersson Campsite) | 335 km | 09.30 - 16.15 Uhr | Camping |
16.07.2025 | Ruhetag (Crocodile Farm, Cheetah Fund Otjiwarongo) | 300 km | Camping | |
17.07.2025 | Waterberg - Duesternbrook Safari Guest Farm | 295 km | 10.00 - 15.45 Uhr | Camping |
18.07.2025 | Duesternbrook - Gross Barmen - Windhoek, Chameleon Backpackers | 190 km | 10.15 - 15.15 Uhr | Guesthouse |
19.07.2025 | Heimreise, Rückflug | 5 km | ||
Total Distanz | 3430 km | |||
Allgemeines
Allgemeines
Namibia ist ein afrikanischer Vielvölkerstaat, welcher aus verschiedensten ethnischen Gruppen besteht. Die angrenzenden Länder sind im Süden Südafrika, im Osten Botswana und im Norden Angola. Mit einer Gesamtbevölkerung von ca. 3,0 Mio bei einer 2,5 fachen Grösse im Vergleich zu Deutschland ist Namibia eines der am dünnsten besiedelten Länder weltweit. Etwa 17% der Gesamtfläche Namibias besteht unter staatlichem Schutz (Nationalparks, Naturreservate, Game Parks). Das Land ist vor allem bekannt für seine einzigartige Landschaft und das Safari-Erlebnis. Weil der kalte Benguela-Meeresstrom hier an der Küste vorbeifliesst und an den Küstengebieten oft Nebel herrscht, ist selbst im Sommer mit eher kühlen Badetemperaturen zu rechnen. Zur Orientierung: Auf der Südhalbkugel steht die Sonne mittags im Norden, im Winter=Trockenzeit (Mai-Sept) geht die Sonne gegen 18.30 Uhr unter, Sonnenaufgang ca. 07.20 Uhr. Seit der Unabhängigkeit Namibias gilt Englisch als Amtssprache. Die meisten Menschen sprechen jedoch Afrikaans, wenige Deutsch und Englisch. Gerade als Tourist kommt man jedoch mit Englisch und teilweise Deutsch überall weiter. Wassermangel ist regional ein zentrales Problem, ebenso die hohe Arbeitslosigkeit. Alle Steckdosen sind dreipolig, ein Adapter ist notwendig, da die bekannten «Weltreise-Stecker-Sets» diesen Stecker oft nicht beinhalten. Seit April 2025 ist für die Einreise nach Namibia ein Visum notwendig.
Landschaft & Tierwelt
Die Namib-Wüste erstreckt sich über die ganze Länge Namibias entlang dem Atlantik. Im Norden noch vorwiegend als Felswüste, südlich als Sandwüste mit herrlichen Dünenlandschaften bis über 300m Höhe. Weiter landeinwärts liegt das Windhoeker Becken bereits auf deiner Höhe zwischen 1625 und 1725 m.ü.M. Die Gebirgszüge im zentralen Hochland südlich von Windhoek erreichen 2483 m, der mit 2573 m.ü.M. höchste Berg Namibias ist der Königstein im Brandberg-Massiv nördlich von Swakopmund. Die meisten Flüsse führen nur in der Zeit der Niederschläge Wasser (Oktober bis April). Nur die beiden Flüsse aus dem angolanischen Bergland (Kunene & Okavango) fliessen ganzjährig. Der Etosha Nationalpark beheimatet viele Tiere, so z.B. Elefanten, Nashörner, Giraffen, Zebras, Gnus, Antilopen, Löwen, Geparde und Leoparden. Gerade während der Trockenzeit können sie an den (teilweise auch künstlichen) Wasserlöchern in Senken (Vleis) beobachtet werden. Wir haben auf unserer 3-wöchigen Rundreise sehr viele Tiere beobachten können. Eigentlich jeden Tag sahen wir Tiere: Paviane, Giraffen, Strausse, div. Vögel (auch einen Geier), Perlhühner eine Riesentrappe, Warzenschweine & Stachelschweine, div. Echsenarten, Schakale, Dikdik, Springböcke dazu zusätzlich im Etosha Nationalpark auch viele Elefanten, Nashörner, Gnus, Impala, Kudus, Oryx und in einem anderen Naturreservat auch noch Löwen. Aus unserer Sicht hat es sich gelohnt, den Etosha Nationalpark erst gegen Schluss zu besuchen, so hatten wir an den einzelnen Tierentdeckungen vorher immer grosse Freude.
Wetter / Temperaturen
Besonders im mittleren Landesteil welches zum Teil weit über 1000 m.ü.M. liegt, ist vor allem in der namibischen Winterzeit (Juli & August) mit kalten Nächten (Frost) zu rechnen. Gerade wer also zur Winterzeit im Autozelt übernachtet oder plant, zur frühen Morgenstunde auf Safari zu gehen, sollte unbedingt wintergerechte Kleidung dabei haben. Zudem sollte beim Autovermieter geklärt werden, was beim Zelt dabei ist oder was alternativ noch gemietet werden kann. Bei uns z.B. hiess es, dass pro Person eine 4-Jahres Decke zur Verfügung stehen würde. Für mich persönlich bietet Namibia gerade im Juli, also im Namibischen Winter, die idealsten Bedingungen, die ich bisher als Outdoor Reisender erlebt habe. Denn aufgrund der Trockenzeit scheint jeden Tag die Sonne, jeden Tag erlebten wir wunderbare Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge und einen Sternenhimmel so intensiv wie ich ihn bisher noch nie erlebt habe. Nachts hatten wir dank unseren zusätzlich mitgenommenen Schlafsäcken ausreichend warm. Erst beim aufstehen am Morgen waren öfters warme Kleider (teilweise auch Mütze) sinnvoll. Sobald die Sonne aber so gegen 07.30 Uhr aufgeht, erlebt man bereits circa 2 Stunden später warme Temperaturen, welche im Laufe des Tages 23 bis 30° erreichen. Also sehr angenehmes Sommerwetter ohne die unangenehme Hitze, welche teilweise in Südeuropa herrscht. Da es am Abend bereits früh dunkel wird, die Sonne so gegen 18.30 Uhr untergeht, kühlt es noch nicht so rasch ab, jedoch braucht es aufgrund Dunkelheit gerade, wenn man im Zelt übernachtet einige Lichtquellen (Solarlampen, Feuer) welche den Abend weiter angenehm Gestalten lassen. Wenn man in Hostels oder Lodges übernachtet, kann es ebenfalls in der Nacht kühl sein zur Winterzeit, da die Häuser meist keine Heizungen haben.
Auswahl des Mietfahrzeuges
Da wir Namibia als Outdoor Liebhaber und auch aus Kostengründen im Fahrzeug mit Dachzelt erleben wollten, war es für uns wichtig, dass wir einen Kühlschrank im Fahrzeug mit dabei haben. Ebenfalls war ein Tisch und 4 Stühle dabei, Gas zum Kochen, Feuerholz und weitere Kochutensilien. Dies alles konnten wir sehr gut gebrauchen. Weil in Namibia Linksverkehr gilt und entsprechend die Fahrzeuge auch spiegelverkehrt bedient werden müssen (Blinker versus Scheibenwischer, Gangschaltung mit linker Hand etc), waren wir sehr froh, dass wir ein Fahrzeug mit Automatikgetriebe gewählt haben. Dies hat uns vor allem auch zu Beginn, zum Beispiel in der Grossstadt Windhoek, das gewöhnen an das neue Fahrzeug und den Linksverkehr erleichtert. Wir haben fast nur Mietfahrzeuge der Marke Toyota gesehen, selbstverständlich mit 4 × 4 Antrieb.
Unterwegs auf den Strassen Namibias
Das Strassennetz ist mit aktuell ca. 5400 km Teerstrassen, ca. 37’500 km Allwetter-Schotterstrassen und 22'000 km Farmwege verhältnismässig gut ausgebaut. Wir haben uns deshalb für einen Allradfahrzeug (4x4) mit Dachzelt entschieden. Es herrscht Linksverkehr! Auch wenn in Namibia auf Hunderten von Kilometern (noch) keine Serviceleistungen für Mensch und Fahrzeug bereitstehen, so ist die Infrastruktur gerade innerhalb Afrikas als gut zu bezeichnen. Trotzdem wird empfohlen, je nach Tankgrösse unterwegs "jede" Tankmöglichkeit zu nützen und ggf. einen zusätzlichen Benzin-Reservekanister dabei zu haben. Ebenso sollte man immer genügend Trinkwasser (3 Liter/Person), Notnahrung sowie Ersatzreifen mit funktionierendem Wagenheber mit sich führen. Platte Reifen sind angeblich eher die Regel als die Ausnahme und deshalb sollte jeder Selbstfahrer das Rad selber wechseln können. Wir waren während unserer dreiwöchigen Tour glücklicherweise nicht davon betroffen, auch mussten wir nie vom 2-Rad in den 4-Rad Antrieb wechseln. Es wird empfohlen, der Reifendruck beim Fahren auf Asphaltstrassen beziehungsweise Schotter- & Sandpisten jeweils anzupassen. Sehr oft stehen an Wegkreuzungen oder Abzweigungen keine Ortsnamen, sondern lediglich Strassennummern, weshalb das Mitführen einer Strassenkarte mit entsprechender Strassenbezeichnungen sinnvoll ist. Zusätzlich zu den Zahlen steht manchmal auch noch ein Buchstabe (z.B. B2). «A» steht für Autobahn, «B» für geteerte Strassen, «C» für wichtige Schotterstrasse, «D» für Schotter- und Sandpiste und «P» für privates Farmgelände (Privat-Pads). Nur ganz selten sind die Strassen kurvig und hügelig, ganz oft geht’s soweit das Auge reicht nur geradeaus und Steigungen sind kaum wahrnehmbar. Das mögliche Fahrtempo variiert deshalb stark zwischen maximal 120 K.M/H (auf asphaltierten Strassen) und schnellem Schritttempo bei Strecken mit grossen Schlaglöchern und holprigen Strassen. Wenn man auf Schotterpisten von einem Fahrzeug überholt wird oder ein Fahrzeug entgegenkommt, wirbelt es oft viel Sand auf wodurch die Sicht während Sekunden stark eingeschränkt sein kann. Nachts sollte man möglichst nicht fahren, da Tiere unvermutet über die Strasse springen können, aber auch tagsüber befinden sich teilweise Tiere entlang der Strassen. Auf den Strassen ausserhalb der Ortschaften ist man oft lange Zeit ganz alleine unterwegs. Aufgrund der unendlichen Weite Namibias trifft man zwar regelmässig, aber gesamthaft sehr wenig auf andere Fahrzeuge.
Armut & Betteln
Armut und Reichtum sind auch in Namibia ein grosses Thema. Der Umgang damit hat uns immer wieder herausgefordert. Und bis heute wissen wir nicht, welcher Umgang aus touristischer Sicht sinnvoll ist. Erstmals so richtig wurden wir damit in Swakopmund am Atlantik konfrontiert, als wir zu Fuss die Stadt anschauen wollten und dabei mehrfach angesprochen und eindringlich zum Kauf von selbstgemachten Kunstwerken aufgefordert wurden. Einer hat uns dann ganz konkret vorgeworfen. Nur die „ weissen Menschen“ zu unterstützen, nicht aber die „locals“ (schwarze Urbevölkerung). In der kurzen Zeit stellt man dann auch wirklich fest, dass gerade touristische Einrichtungen meistens von weissen Menschen geführt werden und generell auch in Restaurants wir keine Durchmischung erlebt haben. Gerade auch z.B. in Walvys Bay und Swakopmund wohnen die „Locals“ ausserhalb und in engen viel kleineren Wohnungen. Gerade in grösseren Ortschaften erlebten wir auch Kinder, die aktiv auf stoppende Fahrzeuge zu gehen und um Geld oder Essen oder trinken betteln. Wir haben auch erlebt, dass die bettelnde Person anstatt das angebotene Brot lieber, die bei uns in den Taschen gesicherten Kekse bevorzugte. Auch ausserhalb der Grössen Ortschaften, wo die Besiedlung sehr dünn ist und die Menschen in sehr einfachen Häusern leben, haben wir mehrmals winkende Frauen mit kleinen Kindern oder auch ältere Kinder am Strassenrand winkend/bettelnd wahrgenommen, den Umgang damit mussten wir als Familie besprechen. Wassermangel ist in vielen Regionen ganzjährig, vor allem aber gerade während der Trockenzeit das grosse Thema. Teilweise haben wir so Wasserflaschen verteilt und / oder auch Reis, denn teilweise müssen die Menschen zu Fuss grosse Wege gehen, um am frisches Wasser zu kommen. Im Gegensatz dazu wird für touristisch Einrichtungen immer genug Wasser bereitgestellt und manchmal scheint das Wasser auch zu reichen, um die Grünanlagen der touristischen Einrichtungen wässern zu können. Vorbereitet waren wir auf diese "Bettelaktionen" nicht, gemeinsam als Familie mussten wir jedoch einen Entscheid treffen, wie wir bei künftigen Situationen damit umgehen werden.
Trinkgelder
Viele Menschen versuchen, das Leben der Touristen so einfach wie möglich zu machen und auch für ihre Sicherheit zu sorgen und sie in alltäglichen Fragen zu unterstützen. So passt zum Beispiel jemand auf das Fahrzeug auf, während dem man einkaufen geht oder auch über Nacht, wenn man irgendwo übernachtet. Auch an den Tankstellen wird man oft schon freudig und aktiv empfangen und die Menschen übernehmen das Tanken, Putzen die Autoscheiben und auf Wunsch auch das Ablassen oder Aufpumpen der Reifen. Obwohl wir dies auch alles selber machen könnten, überlässt man dies den Einheimischen. Für all diese kleineren Aufgaben gibt man dann ein kleines Trinkgeld. Auch bei Hostels/Lodges hat es oft ein Kässeli, wo man Geld geben kann für das Team. Auch in Restaurants ist ein Trinkgeld üblich.
Campingplätze in Namibia
Fast in allen Orten entlang der touristischen «Hauptstrecken» und vor allem auch in den Naturschutzgebieten gibt es Campingplätze. Als erstes mussten wir feststellen, dass die Preise für eine Uebernachtung oft teurer sind als in Europa (CHF 60.-- bis CHF 120.-- pro Nacht). Sie sind jedoch überhaupt nicht vergleichbar. Hier in Namibia hat es meistens nur eine sehr geringe Kapazitäten für Selbstfahrer (4 - 6 Plätze). Sie sind oft bei einer Lodge, einer Farm teilw. mit (im Winter kühlen) Pool & Restaurants zur Mitbenützung. Im vergleich zu Europa sind die einzelnen Plätze sehr gross, oft mit eigenem WC (normale WCs, einfach im Busch, praktisch immer mit WC Papier (Reserve WC Papier empfehlenswert, auch für unterwegs) Lavabo Dusche teilw. auch Warmwasser (sanitäre an Frischluft, oft mit Licht (auch eigene Lampe mitnehmen), Feuerstelle, manchmal Tische & Stühle, Strom teilweise (Thema Kühlschrank ggf. über Nacht abschalten), kaum Internet, aber ein super Naturerlebnis. Mit Tieren muss gerechnet werden (Paviane, Vögel, Streifenhörnchen, Schakale) ggf. auch Grosswild. Es ist deshalb wichtig, keine Essensreste liegen zu lassen sondern diese immer gut wegzuschliessen. Die zwei Campingplätze innerhalb des Etosha Nationalparks bieten da weniger Platz. Hier sind die Autos näher beisammen und es hat gemeinsame sanitäre Anlagen. Nebst Dachzelten haben wir auch div. Bodenzelte gesehen.
Fazit unserer Namibia-Reise:
Unsere Reise durch Namibia war intensiv, eindrücklich und voller Gegensätze – eine Erfahrung, die weit über klassische Ferien hinausging. Über 3’400 Kilometer haben wir das Land durchquert: auf endlosen Schotterpisten, durch weite Savannen, hügelige Hochplateaus, Nationalparks und kleine Ortschaften. Jeder Tag brachte Neues – und doch begleitete uns etwas ganz Beständiges: die Sonne. Fast jeden Morgen wachten wir bei klarem Himmel und goldenem Licht auf, frühstückten im Freien mit Toast, Rührei oder Spiegelei und genossen die frische, kühle Morgenluft. Die Tage waren meist angenehm warm und trocken – perfekt für Entdeckungstouren, Safaris und das einfache Leben auf Campingplätzen. Abends verabschiedete sich die Sonne oft spektakulär – mit leuchtenden Farben am Horizont, die selbst stille Momente besonders machten. Und wenn die Dunkelheit kam, erschien ein Sternenhimmel, wie wir ihn kaum je zuvor gesehen haben: die Milchstrasse in voller Pracht, ein Himmel, so klar und gewaltig, dass man einfach nur staunen konnte. Die Natur Namibias hat uns tief beeindruckt: Von Elefantenfamilien am Strassenrand bis zu Zebras am Wasserloch, von Stachelschweinen bei Nacht bis zu winzigen Dikdiks im Gras. Wir haben wilde Tiere so nah erlebt wie nie zuvor. Und obwohl wir Löwen und Geparden lange vergeblich suchten, wurden wir am Ende mit Begegnungen belohnt, die direkt aus einem Naturfilm hätten stammen können – inklusive einer Löwin auf der Jagd. Diese Reise war auch eine Reise in andere Lebenswelten. Besonders in ländlicheren Regionen aber auch in Städten trafen wir immer wieder auf Menschen – Kinder und Erwachsene – die uns bettelnd entgegenliefen. Manchmal mit einem Lächeln, manchmal mit spürbarer Frustration, wenn wir nichts geben konnten oder wollten. Diese Begegnungen hinterliessen gemischte Gefühle: Mitgefühl, aber auch ein gewisses Unbehagen über die sozialen Unterschiede, die einem hier ungeschönt vor Augen geführt werden. Es war ein stiller, aber nachhaltiger Kontrast zu all den landschaftlichen Schönheiten. Gleichzeitig war es eine Reise als Familie: Wir haben gemeinsam gekocht, gezeltet, improvisiert, gelacht – und auch mal geflucht. Die Kinder hielten Krokodile in den Händen, saßen staunend auf Safari-Fahrzeugen, und freuten sich über Ruhetage ohne Auto. Es waren nicht nur Ferien, es war echtes Abenteuer. Nicht alles war perfekt – manche Campingplätze waren einfacher als erwartet, einige Aktivitäten enttäuschten leicht, und eine Polizeikontrolle fühlte sich zumindest im Nachhinein etwas zweifelhaft an. Aber genau diese Momente machten das Erlebnis authentisch und prägten unsere Erinnerungen. Namibia hat uns gefordert – mit seiner Weite, seiner Ursprünglichkeit und seinem Tempo. Aber noch mehr hat es uns beschenkt: mit Zeit, mit Weitblick, mit Erlebnissen, die nachwirken. Es war eine Reise, die nicht nur auf der Landkarte, sondern vor allem in unseren Köpfen und Herzen Spuren hinterlassen hat.
Tagebuch
Vorwort:
Nach Jahren der (Familien-) Fahrradtouren und Campertouren innerhalb Europa sind wir durch Fotos auf dem WhatsApp Status von Freunden im Sommer 2024 auf die Idee gekommen, in diesem Sommer ein für uns neues Reiseland kennen zu lernen. Die wunderbaren Naturbilder, die Möglichkeit wilde Tiere zu beobachten und dies in einem für Afrika recht sicheren, stabilen Land haben uns motiviert, uns näher mit dem Land zu befassen. Dass es dort im Juli Winter ist und wir nachts mit gegen Null Grad Kälte rechnen müssen, bringt durchaus eine kleine Unsicherheit mit sich, vor allem weil wir uns (auch) aus Kostengründen dazu entschieden haben, das Land im 4x4 zu bereisen und wir mit Ausnahme von Windhoek und Swakopmund immer im Autozelt übernachten werden. Dann gab es viele weitere Fragen zu klären und Dokumente zu organisieren z.B. bezüglich Impfungen, Einreisebestimmungen (seit April 2025 ist neu ein Visum nötig), speziellem Stromstecker, Sim-Karte für Smartphone, Autoauswahl, Geburtenscheine der Kinder etc. Bezüglich Routenwahl wurden wir von einem Reisebüro beraten und wir sind gespannt, wie sich die teils grossen Distanzen/Tag von 300 km - 390 km, die diversen Ruhetage sowie das Autofahren im Linksverkehr anfühlen wird, gerade auch mit unseren fast 9 und fast 13 jährigen Kindern. Wir sind positiv gespannt was alles auf uns zu kommen wird und wie wir damit umgehen werden. Auf gehts...
Dienstag, 01. Juli 2025 - Ankunft in Namibia
Die Anreise mit Zug und Flug hat bestens geklappt. Mit wenig Schlaf erreichen wir Windhoek bei einem traumhaften Sonnenaufgang um 07:45 Uhr. Zwei Stunden später stehen wir immer noch in der Warteschlange vor der Passkontrolle. Überraschenderweise müssen wir – trotz gültigem E-Visum – noch einmal ein Formular pro Person ausfüllen. Da bleibt für alle nur; gelassen hinnehmen und nicht beschweren. Eine erste Begegnung mit der Geduld und Gelassenheit die wir auf dem afrikanischen Kontinent üben dürfen. Interessant ist, dass an den Passkontrollen (zumindest heute Morgen) mehrheitlich Frauen arbeiten. Um 10:30 Uhr haben wir es schließlich geschafft. Aufgrund der langen Wartezeiten haben wir weder eine SIM-Karte gekauft noch Bargeld abgehoben, denn wir sind nicht sicher, ob der Mitarbeiter von ASCO nach dieser langen Wartezeit überhaupt noch da ist. Doch dann werden wir von einem Mitarbeiter von ASCO empfangen. Obwohl es für uns jetzt bereits sommerlich warm ist, tragen einige Flughafenmitarbeiter noch Wollmützen – ein kleines Detail, das uns daran erinnert, dass hier gerade Winter ist und wir uns auf ca. 1700 m.ü.M. befinden. Die Fahrt nach Windhoek verläuft reibungslos. Alles wird uns freundlich erklärt, vom Auto, über das Dachzelt, die wichtigsten Reparaturen, Verkehrsregeln etc. – allerdings auf Englisch. Hungrig machen wir uns auf den Weg zu einem KFC, der sich direkt an einer Tankstelle befindet. Dort wird uns sofort ein Platz direkt an einer Zapfsäule zugewiesen – etwas energisch, da man wohl annimmt oder hofft, wir wollten tanken. Wir lehnen höflich ab, da wir nur einen Parkplatz fürs Mittagessen suchen. Der Verkehr auf dem Gelände ist rege, überall wuseln Menschen und Autos herum – etwas chaotisch, aber lebendig. Schließlich hilft uns ein Einheimischer freundlich weiter, einen passenden Parkplatz zu finden. Die ersten Meter im Linksverkehr meistern wir erfolgreich. Im Rückblick sind wir sehr froh, ein Auto mit Automatik- statt Schaltgetriebe gewählt zu haben – das erleichtert vieles, besonders im fremden Straßenverkehr. Nach dieser langen, langen Reise kommen wir endlich im Chameleon Backpackers in Windhoek an. Erst einmal heißt es: Durchatmen, alles hat geklappt.
Danach machen wir uns auf den Weg zum nahegelegenen Supermarkt. Es gibt dort wirklich alles – und es hat verschiedene Läden. Vor dem Bankautomaten hat sich eine lange Schlange gebildet, ebenso vor dem Schalter des Telekommunikationsanbieters. Dort wird still und diszipliniert gewartet: Alle rutschen geduldig nach, bis der jeweils Vordere auf dem Stuhl sitzt – dann geht es weiter. Alles dauert hier ein wenig länger, ob es daran liegt dass ein neuer Monat begonnen hat? Aber wir haben ja Zeit, über zwei Stunden stehen wir an, um eine SIM-Karte zu bekommen, und parallel über 30 Minuten, um Bargeld abzuheben. An beiden Warteschlagen sind wir die einzigen Weissen. Um 18:20 Uhr sind wir endlich zurück im Hostel – erschöpft und mit akutem Schlafmangel, dann wirklich gut bzw. viel geschlafen hat während dem Nachtflug niemand von uns, am wenigsten wir Eltern. Da wir heute definitiv nicht mehr kochen möchten, gönnen wir uns eine Pizza beim Hostel. Wir freuen uns jetzt schon auf das Bett – gegen 19:30 Uhr geht’s schlafen. Es ist ja bereits dunkel. Morgen starten wir dann richtig: mit unserer ersten Etappe und einem großen Einkauf. Ein aufregender Start in ein neues Abenteuer – Namibia, wir sind gespannt auf alles, was du für uns bereithältst.
Mittwoch, 2. Juli 2025 - Von Windhoek zum Lake Oanob und weiter zum Kalahari Anib Campsite
Wir hatten eine gute Nacht – auch wenn es etwas kühl war. Das Frühstück war einfach, aber lecker: Es gab mehrere Sorten Cornflakes und Toast. Danach sind wir im nahen Supermark zu Fuss einkaufen gegangen und haben einen großen Wocheneinkauf erledigt. Insgesamt haben wir etwa 100 Franken ausgegeben – gut ausgestattet für die kommenden Tage und dank unserem kleinen Kühlschrank können wir auch problemlos Milch, Butter, Fleisch etc. lagern. Gegen 11:00 Uhr verlassen wir Windhoek. Zunächst geht es noch durch den Stadtverkehr mit ein wenig Stau, doch sobald wir aus der Stadt heraus sind, wird es ruhiger und ich bin als Anfänger im Linksverkehr dankbar, die Grossstadt auf ca. 1700 m.ü.M. mit ihren knapp 500'000 Einwohnern hinter mir lassen zu können. Die Landschaft wird hügeliger, die Natur wunderschön. Die Straße ist gut geteert, und es macht Freude, durch das offene Land zu fahren. Unterwegs sehen wir über 30 Paviane am Straßenrand – sie scheinen ganz unbeeindruckt vom Verkehr.
Bei der Ortschaft Rehoboth verlassen wir die Hauptstraße B1, um zum etwa 7 km entfernten Lake Oanob zu fahren – einem Staudamm, der auch als Naherholungsgebiet genutzt wird. Es ist mittlerweile richtig warm geworden, und wir genießen das Mittagessen auf der Terrasse eines hübschen Restaurants direkt am Wasser. Für den Zugang zum Gelände zahlen wir für uns als Familie 80 Namibische Dollar, also weniger als CHF 4.00, das Mittagessen kostet umgerechnet etwa 23 Franken – ein guter Preis für die traumhafte Lage. Während wir essen, genießen wir die Ruhe und friedliche Stimmung am See. Bei der Ausfahrt dann das erste tierische Highlight heute: Am Straßenrand entdecken wir fünf Giraffen – ganz nah! Sie schreiten gemächlich durch die Landschaft, elegant und ruhig. Ein magischer Moment. Die Menschen, denen wir bisher begegnet sind, sind außergewöhnlich freundlich und hilfsbereit – das fällt uns immer wieder positiv auf.
Nach Rehoboth verändert sich die Landschaft. Während es zuvor noch hügelig war, wird es nun zunehmend flacher. Wir fahren durch eine weite, steppenartige Ebene – fast endlos zieht sich die Straße B1 schnurgerade südwärts. Links und rechts sind oft Gehege zu sehen, aber Tiere entdecken wir hier kaum. Nur einmal sehen wir eine kleine Schafherde und ein paar Vögel. Hin und wieder läuft ein Mensch am Straßenrand entlang – vielleicht auf der Suche nach einer Mitfahrgelegenheit. Insgesamt ist hier draußen wenig los – kaum Verkehr, kaum Siedlungen. Später verlassen wir die B1 Richtung Anib Lodge & Campsite. Obwohl es sich um eine C-Route handelt, ist die Straße asphaltiert. Unterwegs entdecken wir sogar einige Antilopen – elegant und scheu, aber deutlich sichtbar in der offenen Landschaft. Um 16:30 Uhr erreichen wir unser Ziel. Der Anib Campingplatz hat nur drei Zeltplätze und der rote Sand der Kalahari geben ein eindrückliches Bild ab. Jeder Platz liegt etwa 200 Meter vom nächsten entfernt. Jeder Stellplatz ist mit einem kleinen Häuschen ausgestattet: Dusche, WC, Waschbecken sowie ein überdachter Sitzbereich mit Tisch und Bänken. Unser Auto steht direkt daneben. Ein kleines Paradies für Ruhesuchende und eine ganz andere Art von Campingplatz wie wir es aus Europa kennen. Bereits um 18:20 Uhr geht die Sonne unter. Ein unglaubliches Schauspiel: Der Himmel färbt sich leuchtend rot und keine 30 Minuten später ist es stockdunkel – und über uns funkelt ein beeindruckender Sternenhimmel. Die Milchstraße ist deutlich sichtbar, so klar sehen wir den Himmel zumindest in der Schweiz kaum. Wir verbringen den Abend gemütlich am Tisch – mit Schreiben, Lesen und Spielen. Jetzt sind wir gespannt, ob sich in der Nacht Tiere in der Nähe zeigen – und ob es in unserem Dachzelt warm genug bleibt.
Donnerstag, 03. Juli 2025 - Tiere, weite Ebenen und erste Schotterpisten auf dem Weg nach Sesriem
Unsere erste Nacht im Dachzelt haben wir alle gut überstanden. Gegen Morgen wurde es zwar etwas kühl, aber mit unseren Decken und Schlafsäcken konnten wir uns ausreichend warm halten. In der Nacht hörten wir Geräusche rund ums Auto – und wie ein Abfalleimer umgestoßen wurde. Später stellte sich heraus, dass es vermutlich ein Pavian war, der auf der Suche nach Essbarem unterwegs war. Ein erster nächtlicher Besuch aus der Wildnis – aufregend aber nicht unheimlich. Zwischen 7:30 Uhr und 8:00 Uhr sind wir aufgestanden. Die Sonne scheint bereits und wärmt uns langsam auf – im Schatten ist es jedoch noch recht frisch, auch wegen des kühlen, leichten Windes. Um 9:45 Uhr starten wir unsere zweite Etappe in Richtung Westen. Den ganzen Vormittag fahren wir durch steppenartige Landschaft – schnurgerade Straßen, kaum Verkehr, fast menschenleer. Nur ganz vereinzelt sehen wir Hirten mit Schafen oder Ziegen. Rebi entdeckt unterwegs einen Pavian, ansonsten bleibt es tierisch eher ruhig.
Wir erreichen Maltahöhe kurz nach 12:00 Uhr. Dort tanken wir zum ersten Mal. Weil ab hier die Straßen Richtung Westen nicht mehr asphaltiert sind, lassen wir etwas Luft aus den Reifen – eine wichtige Maßnahme auf den kommenden Schotterpisten. Noch ein kleines Erlebnis: Als wir bei Mariental kurz anhalten, um den richtigen Weg zu suchen, kommt sofort ein Junge auf uns zugerannt. Er zeigt uns freundlich den Weg, bettelt aber auch. Schließlich geben wir ihm 20 Namibische Dollar. Unsere erste Bettelei-Erfahrung in Namibia – freundlich, aber auch etwas bedrückend. Auf der Hochebene von Maltahöhe (ca. 1200 m ü. M.) machen wir eine Mittagspause in einem von einer Familie geführten Restaurant. Wir sind zunächst die einzigen Gäste. Wir essen etwas und kaufen im kleinen Shop nebenan Souvenirs bzw. Geschenke für unsere Nachbarn, welche zu Hause zu unserem Garten und der Wachtel schaut. Es ist 13:00 Uhr, als wir uns wieder auf den Weg machen.
Nun geht es auf Schotter weiter – die C19 führt uns durch Berge und über einen Pass. Die Strecke ist teilweise spektakulär – felsige Hänge, weite Blicke, intensive Farben. Zweimal begegnen wir Menschen am Straßenrand, die uns um Wasser oder Essen bitten. Beim ersten Mal sind wir noch überrascht, danach haben wir vorbereitet Trinkflaschen griffbereit – und geben sie bei der nächsten Gelegenheit ab. Tiere sehen wir heute nur vereinzelt. Aber die Landschaft – vor allem im zweiten Teil der Strecke – ist atemberaubend. Der letzte Teil der Anfahrt, die D845, ist sandiger und anspruchsvoller, aber gut zu bewältigen. Gegen 16:20 Uhr erreichen wir unser Camp in der Nähe von Sesriem. Ein spannender, abwechslungsreicher Fahrtag – und wir sind froh, am neuen Ort angekommen zu sein. Hier gönnen wir uns morgen einen Ruhetag. Der Platz hier ist sehr schön, wir haben ein kleines Häuschen zur Verfügung – allerdings diesmal ohne Tisch und Stühle. Zum Glück haben wir unsere eigenen Campingmöbel im Auto. An der Rezeption werden wir vor Schakalen gewarnt, die nachts gerne Schuhe oder Lebensmittel stibitzen. Alles also gut verschließen! Um 19:00 Uhr ist es bereits wieder stockdunkel. Eingepackt in warme Jacken sitzen wir noch eine Weile am Feuer und lassen den Abend ruhig ausklingen.
Freitag, 04. Juli 2025 - Sanddünen, Big Daddy und Dead Vlei
Wir haben gut geschlafen, aber am frühen Morgen ist es empfindlich kalt – die Sonne ist noch nicht über die Berge gestiegen. Die Frontscheibe ist leicht gefroren, und das Zusammenpacken des Dachzelts mit den kalten Metallteilen ist eine echte Herausforderung für die Finger. Die Übernachtung hier konnten wir inklusive Frühstück buchen – und das ist bisher eindeutig unser bestes! Reichhaltig, warm mit frischen Eiern und Speck. Wir freuen uns schon darauf, morgen wieder dort frühstücken zu dürfen. Heute ist unser freier Tag – aber alles andere als langweilig. Wir fahren in den Namib-Naukluft-Park zu den berühmten Dünen bei Sossusvlei und dem bekannten Dead Vlei. Der Eintritt kostet für uns vier 450 Namibische Dollar (ca. CHF 20.--). Die ca. 60 Kilometer lange Strecke dorthin ist beeindruckend: Auf der einen Seite ragen gewaltige Sanddünen auf, auf der anderen Seite breitet sich eine Landschaft aus Steppe und Bergen aus. Die Farben in Kombination mit dem tiefblauen Himmel sind schlicht atemberaubend. Wir entdecken unterwegs ein paar Springböcke, Antilopen und – dank unseres Fernglases – sogar einige Strauße. Für die letzten fünf Kilometer, die nur über eine sehr sandige Piste führen, nehmen wir den kostenpflichtigen Shuttleservice. Zufälligerweise sind nur noch andere Schweizer im Wagen – was für ein lustiger Zufall. Die Fahrt macht Riesenspaß: Wir werden ordentlich durchgeschüttelt, und unser Fahrer scheint der Schnellste von allen zu sein – zumindest schließen wir das aus seinen Überholmanövern.
Wir wandern bei angenehmen Temperaturen durch die Dünenlandschaft und entdecken zahlreiche kleine Wüstenbewohner – darunter Echsen und Insekten. Spontan beschließen wir, auch die größte Düne, Big Daddy, zu erklimmen. Einzelne Abschnitte sind gerade auch für unseren Jüngsten durchaus anstrengend, denn mittlerweile ist es ordentlich warm. Aber der Ausblick lohnt sich – und der Abstieg wird zum Highlight: Wie auf einer steilen Skipiste rennen wir hinunter ins Dead Vlei. Der feine Sand bremst jeden Schritt, und es macht riesigen Spaß. Alle Anstrengung ist im Nu vergessen. Anschließend spazieren wir durch das berühmte Dead Vlei mit seinen bizarr geformten, toten Kameldornbäumen. Um diese Uhrzeit sind fast keine Menschen mehr hier – eine fast mystische Stimmung liegt über der weißen Tonpfanne.
Auf dem Rückweg machen wir noch einen Abstecher zum Sesriem Canyon, einer bis zu 30 Meter tiefen Schlucht. Wir steigen hinab und erkunden die kühle, schattige Welt unter der flirrenden Wüstensonne. Gegen 16:30 Uhr sind wir zurück – eines unserer Kinder wagt sogar noch einen Sprung in den eiskalten Pool! Wir beginnen relativ früh mit dem Kochen, denn um 18:20 Uhr wird es bereits wieder dunkel. Morgen brechen wir auf zur nächsten Etappe – Richtung Meer!
Samstag, 05. Juli 2025 - Von der Wüste zum Altantik nach Swakopmund
Wir starten um 09:30 Uhr Richtung Meer. Noch auf dem Campingplatz entdecken wir zwei Fahrradreisende – unglaublich, bei diesen Straßenverhältnissen und diesen unglaublichen Weiten! Ob das wohl auch mal etwas für uns wäre? Die Route führt uns durch endlose Weiten in Richtung Solitaire. Die Straße ist von Anfang an holprig, staubig und schmal. Immer wenn ein Fahrzeug vor uns fährt (z.B. durchs Überholen) oder wenn ein Fahrzeug entgegenkommt, wirbelt es eine gewaltige Staubwolke auf – der feine Sand hängt hunderte Meter in der Luft, und zeitweise sehen wir fast nichts mehr.
Hinter Solitaire beginnt die eigentliche Schotterpiste nach Walvis Bay – rund 230 Kilometer durch einsame Wüstenlandschaft. Unterwegs entdecken wir Strauße, einige Schakale und in der Ferne, nur durch das Fernglas sichtbar, sehen wir einige Zebras. Die Landschaft ist wieder einmal atemberaubend: das gelbe Gras, die rötlich schimmernden Berge, der tiefblaue Himmel – wie gemalt. Besonders spektakulär ist die Strecke beim Gaub Pass (755 m.ü.M.) und am Kuiseb Pass (872 mü.M.). Die enge Straße, die sich in Serpentinen durch das Gebirge windet, bietet immer wieder großartige Ausblicke – und macht richtig Spaß zu fahren. Das letzte Drittel der Strecke bis Walvis Bay ist dann wieder geprägt von flachen, offenen Ebenen – landschaftlich nicht mehr ganz so eindrucksvoll, aber dennoch beeindruckend in ihrer Weite. Schließlich erreichen wir bei Walvis Bay den Atlantik! Wir sehen einerseits schöne Ferienhäuser direkt am Meer, andererseits sehr einfache und teils ärmliche Behausungen am Stadtrand. Ein krasser Kontrast, wie er in Namibia immer wieder vorkommt.
Zum ersten Mal seit Tagen sehen wir mehrere Einheimische auf Fahrrädern – etwas, das uns im Inland kaum begegnet ist. Entlang der Küste fahren wir weiter nach Swakopmund, wo wir gegen 16:30 Uhr ankommen. Rückblickend war die lange Etappe auf Schotterstraße erstaunlich kurzweilig – vielleicht gerade, weil wir uns innerlich auf eine sehr lange und anstrengende Fahrt eingestellt hatten.
Hier an der Küste tanken wir wieder Diesel. Bereits rund 50 Meter vor der Tankstelle werden wir von fünf Tankwarten freundlich herangewunken. Sie putzen die Fenster, überprüfen den Reifendruck (und pumpen sie für den Asphalt wieder auf) und führen ein kurzes, lebhaftes Gespräch mit uns über die Schweiz – über Uhren, Schokolade, Käse und natürlich über Xhaka, Embolo und Shaqiri. Wie inzwischen „üblich“, geben wir ein Trinkgeld – diesmal 100 Namibische Dollar (etwa 5 CHF) für alle zusammen. Es bleibt eine Herausforderung, die angemessene Trinkgeldhöhe einzuschätzen – besonders bei mehreren Helfern. Wir bleiben nun zwei Nächte hier und freuen uns darauf, die Meeresregion Namibias näher kennenzulernen. In unserer Unterkunft wird sogar ein Wäscheservice angeboten – nach einer Woche unterwegs nehmen wir das sehr gerne an. Am Abend genießen wir einen wunderschönen Sonnenuntergang am Atlantik und essen später im "Kücki's Pub" – es gibt Spareribs, Chicken Wings und Pommes Frites. Ein echter Kontrast zur letzten Woche in der Wüste – aber sehr willkommen! Für morgen haben wir bereits einen Schiffs-Ausflug gebucht – wir sind gespannt, was Swakopmund und die Umgebung zu bieten haben.
Sonntag, 06. Juli 2025 - Küstennebel, Seelöwen & gesellschaftliche Eindrücke
Wir haben sehr gut geschlafen – allerdings war die Wohnung recht kühl. Mit mehreren Decken und einer kleinen mobilen Heizung konnten wir uns dennoch warmhalten. Bereits um 6:45 Uhr stehen wir auf, denn heute erwartet uns ein Ausflug aufs Meer. Zum Frühstück gibt es ein reichhaltiges Buffet: Rühreier mit Speck, Toast, verschiedene Brötchen, Brotaufstriche, Käse, Aufschnitt, Früchte – alles sehr fein und großzügig. Der Morgen beginnt mit einem typischen Küstenphänomen: dichter Nebel liegt über Swakopmund. Pünktlich werden wir direkt vor dem Gästehaus abgeholt – die Boots-Tour hatten wir gestern Abend noch spontan gebucht. Gut vorbereitet haben wir warme Kleidung dabei, da wir die Temperaturen auf dem Meer nur schwer einschätzen können. Da unser Fahrzeug wie auch die Fahrzeuge der anderen Gäste vor dem Haus am Strassenrand parkiert ist, werden die Fahrzeuge der Gäste rund um die Uhr von einer Person bewacht. Ein langeiliger Job und gerade jetzt im Winter vor allem nachts ein sehr kalter Arbeitsplatz. Wir bedanken uns mit einem Trinkgeld von 100 Namibischen Dollar. Die Fahrt geht (zurück) nach Walvis Bay, wo unser Boot bereits bereitliegt. Der Ausflug kostet 4.050 Namibische Dollar (ca. CHF 200.-- für uns vier) – Getränke und Essen sind inklusive. An Bord ist Walther, der Bootsbesitzer, der seit über 25 Jahren diese Touren anbietet. Unterstützt wird er von drei weiteren Crewmitgliedern. Was wir heute erleben, ist beeindruckend: Seelöwen springen direkt aufs Boot, Pelikane landen neben uns, und Delfine begleiten uns schwimmend – ganz nah. Wir beobachten eine riesige Seelöwenkolonie an Land – ihr lautes Gebrüll hallt über das Wasser. Dann der Höhepunkt: Wir entdecken sogar einen Wal! Zusammen mit anderen Booten folgen wir seiner Spur. Wir sehen sogar kurz die Schwanzflosse, doch es ist offenbar noch zu früh in der Saison – die Wale sind gerade erst auf dem Weg in diese Gewässer. Am Ende der etwa dreistündigen Tour wird ein kleiner Apéro angeboten – mit Sekt, Häppchen und einer Auswahl an Getränken. Amüsanterweise wird auch unserer Tochter Wein angeboten – gibt es hier etwa keine Altersgrenze für Alkohol? Ein Detail, das uns etwas überrascht. Ein Crewmitglied würzt übrigens seine Eier mit dem Gewürz Aromat – was vor allem in der Schweiz beliebt ist und uns deshalb etwas zum Schmunzeln bringt.
Nach der Rückkehr und etwas Pause in der Wohnung schlendern wir noch durch das Städtchen. Der Strand ist schön, die Wellen eindrucksvoll. Doch es gibt auch Momente, die uns nachdenklich stimmen. Einheimische Schwarze ("locals") sprechen uns aktiv an und versuchen, (teils) selbst hergestellte Souvenirs zu verkaufen. Ein einfaches „Nein, danke“ wird nicht immer akzeptiert. Einer macht uns sogar Vorwürfe, wir würden „nur bei den reichen Weißen“ Geld ausgeben, aber nicht bei der einheimischen schwarzen Bevölkerung. Diese Konfrontation, gerade auch im Beisein unserer Kinder trifft uns unerwartet und stimmt uns nachdenklich. Auch auf dem lokalen Handwerksmarkt wird man im 5 sec Takt sehr aktiv angesprochen – an ein ruhiges Stöbern wie es in unserer Kultur üblich und erwünscht wäre, ist kaum zu denken. Auf dem Weg zum Abendessen bittet uns dann ein etwa zehnjähriges Kind intensiv um etwas zu Essen von der nahen Tankstelle – mit einem Blick, der schwer zu vergessen ist. Wenig später kommt noch ein zweites Kind dazu. Uns fällt zunehmend auf, wie wenig durchmischt die weiße und schwarze Bevölkerung hier ist – in Restaurants, in Läden, auf der Straße. Diese Beobachtungen begleiten uns durch den Abend und werfen Fragen auf, die uns nicht loslassen.
Montag, 07. Juli 2025 - Zwischenstopp im Erongo-Gebirge – Natur, Stein und Stille
Das war’s mit den Übernachtungen in Hostels – bis auf die allerletzte Nacht in Windhoek. Auch beim Frühstück sind wir künftig auf uns selbst gestellt. Beim Einpacken unseres Gepäcks und Einkäufen vor dem Guesthouse spricht uns erneut ein Bettler an. Als wir ihm Brot geben möchten, zeigt er auf die Gutzis in unserem Sack. Wir haben deshalb zusätzlich Wasser und Reis gekauft, die wir in den nächsten Tagen situativ verschenken können.
Die Route ins Erongo-Gebirge wäre via Henties Bay und dann über eine lange Schotterstraße (D1918) möglich gewesen – wir entscheiden uns jedoch für die asphaltierte B2, welche direkt ab Swakopmund wieder ins Landesinnere in Richtung Usakos führt. Um 10:30 Uhr starten wir und fahren wie durch eine Art Mondlandschaft. Im Gegenverkehr begegnet uns ein ungewöhnliches Szenario: Zwei Fahrzeuge mit Warnlampen kommen uns auf unserer Fahrspur weite Kurven fahrend entgegen – wir sind stark irritiert und erkennen nach deren Vorbeifahren an uns einen überbreiten Lastzug mit Baumaschine. Schnell reagieren wir und fahren nach links ab der Strasse und stoppen, damit der Lastzug in seinem hohen Tempo an uns vorbeifahren kann. Somit haben wir wieder ein Aha-Erlebnis wie ein solcher Transport hier in Namibia abläuft.
Die Spitzkoppe (das Matterhorn Namibias) betrachten wir nur aus der Ferne, ob dies ein Fehler ist? – ein markanter Felsen, der in der Ferne emporragt. Da wir dafür Mehrkilometer & Zeit investieren müssten (z.B. Wanderung?) streichen, wir die Spitzkoppe von unserer "Liste". Etwa 20 km vor Usakos biegen wir links auf die D1930, eine Schotterpiste ab. Die Landschaft wird grüner, schöner – wir fahren vorbei an Bergen, einfachen Höfen und Weiden mit Rindern. Am Strassenrand liegen viele unreife Melonen und einzelne Personen sitzen im Schatten unter den Bäumen. Wildtiere entdecken wir bisher keine – doch etwa 3 km vor unserem Ziel sperrt ein Metalltor mit einem Eingangsposten die Straße. Man gewährt uns freundlich Einlass, die Angaben auf dem Fahrzeug-Kontrollschild werden notiert. Um ungefähr 14:00 Uhr erreichen wir die Rezeption – doch zu unserem Erstaunen teilt man uns mit, dass das eigentliche Elefant Camp noch 25 Minuten weiter auf einer schmalen, holprigen Straße liegt. Dort sollen wir ganz alleine sein – ohne Netz, Strom, Menschen.
Während der Fahrt entdecken wir noch 5–6 Springböcke am Straßenrand. Im Camp angekommen: Riesige, abgerundete Granit-Felsen, die das Erongo so typisch unvergesslich machen, perfekt zum Klettern. Absolute Ruhe und Abgeschiedenheit. Duschen funktioniert hier lediglich mit Holz beheiztem Wasser, es gibt einen überdachten Sitzplatz und ein Freiluft-WC. Der Name "Three Elephants" bezieht sich übrigens nicht auf Elefanten, sondern auf Felsformationen. Da wir nichts zum Mittagessen dabeihaben, kochen wir erst um 15:30 Uhr. Beim Essen hören wir plötzlich laute Geräusche ganz in unserer Nähe – und entdecken unzählige Paviane inklusive Jungtiere am steilen Felsen direkt hinter uns. Staunend beobachten wir, wie sie sich in scheinbar unzugänglichen, fast senkrechten Bereichen festhalten und zwischen den Felsen klettern. Auch Echsen sehen wir. Werden wir in der Nacht Besuch der Paviane erhalten?
Dienstag, 08. Juli 2025 - Ruhe, Tiere und San-Kultur – ein Ruhetag im Erongo
Unsere Nacht neben dem Pavian-Felsen war äußerst ruhig. Am Morgen weckt uns Vogelgezwitscher – ansonsten herrscht vollkommene Stille. Wir haben Glück: Es ist Vollmondzeit. So ist es auch nachts für aufs WC hell genug – kaum Bedarf für Taschenlampen. Zum Frühstück gibt es Spiegeleier, Brot und Haferflocken. Der erste Morgen, an dem wir wirklich in Ruhe zusammensitzen können. Auch heute genießen wir entspannte Stunden an den Felsen und lesen, klettern, sind einfach da. Erst am Nachmittag packen wir zusammen und fahren zum rund 40 Minuten entfernten Museum der San. Auf dem Weg dorthin entdecken wir Warzenschweine, Springböcke und sogar ein Erdmännchen. Auf der Rückfahrt erblicken wir sechs bis sieben Giraffen – ein traumhafter Anblick in der Ferne. Im Museum lernen wir viel über das Volk der San: Wie sie früher lebten, jagen, Feste feiern, Kleidung herstellen und tanzen. Eindrucksvoll auch ihre Sprache – es klingt wie ein „Klick“, das wir erstmals hören. Die Führung findet draußen statt, und wir sind zunächst allein – später stößt eine kleine weitere Gruppe dazu, die jedoch separat mit anderen San eine Führung erhalten. Das Programm ist authentisch, so haben sie früher gelebt und doch bin ich mir nicht sicher ob diese Leute hier wirklich Freude haben an den "Shows", gerade auch weil sie nur leicht bekleidet sind, wohl aber auf diese wichtige finanzielle Einnahmequelle angewiesen sind, denke ich zumindest. Wie wir erfuhren, leben diese Menschen bestehend aus 18 Erwachsenen und 15 Kindern (vorwiegend Kleinkindern) jeweils für 3 Monate hier, danach kehren sie in ihr Dorf zurück und eine nächste Gruppe San kommt. Wir kaufen schliesslich etwas Schmuck, welche sie hier selber herstellen. Wir hoffen damit etwas zur finanziellen Unterstützung der Menschen hier beitragen zu können.
Zurück auf unserem Campingplatz genießen wir erneut die Einsamkeit – die nächsten Menschen wohnen 30 Minuten entfernt. Die Abende draußen sind angenehm. Wir verbringen die Zeit mit Spielen – die Solarlampe, die uns der Hauptmieter mitgegeben hat, erweist sich als äußerst hilfreich. Die Abende draußen sind angenehm, auch die Nächte hier sind deutlich wärmer als jene zuvor. Heute kehren die Paviane nicht an den Felsen zurück – wir sahen sie am Nachmittag bei einem anderen Felsen. Neu sind ein paar Mücken, die ums Solarlicht summen. Der Sternenhimmel mit dem vollen Mond ist fantastisch. Gegen 21:00 Uhr ziehen wir uns ins Zelt zurück – morgen geht’s weiter Richtung Norden.
Mittwoch, 09. Juli 2025 - Rote Felsen, leere Hände - unterwegs durchs zentrale Damaraland
Um 10:00 Uhr verlassen wir unser Camp und fahren wieder fast 30 min zurück zur Rezeption. Ein letztes Mal genießen wir die einzigartige Felsenlandschaft des Erongo-Gebirges mit seinen abgerundeten Steinformationen. Bald entdecken wir einen Springbock: Die Höhe seines Sprungs – sicher einen Meter! – beeindruckt uns sehr. Unser Ziel zum Mittag ist Uis. Die Route führt über Schotterpisten, durch kleine Dörfer ohne Läden oder Restaurants, durch weite Graslandschaften mit weitem Blick. Kaum Menschen, selten Verkehr. In Uis tanken wir, erledigen einen kleinen Einkauf und essen in einem lokalen Restaurant. Ein Parkplatzwächter, passt während dem Einkauf auf unser Auto auf. Bei diesen "Car Guards" welche immer eine rote, gelbe oder orange Weste tragen, handelt es sich um eine Arbeitsloseninitiative, bei der die Autowächter für ein Trinkgeld auf das Auto aufpassen. Wir haben dafür bereits ein separates "Portemonnaie" für jegliche "Trinkgelder" parat. Am Tankstopp werden wir von Händlern mit farbenprächtigen Edelsteinen angesprochen. Auch sie bitten um Essen oder Trinken – wir schenken einem ein Sack Reis. Weiter geht’s Richtung Mowani Camp – die Piste ist holprig. Kaum außerhalb von Uis stehen Menschen am Straßenrand: oft Frauen mit oder ohne Kinder, bettelnd. Wir geben Wasser und Reis – doch bald können wir nicht mehr bei jeder winkenden Person anhalten. Auch kleine Verkaufsstände am Straßenrand begegnen uns häufig. Parallel empfinden wir, dass in Restaurants meist nur weiße Menschen als Gäste sitzen, weisse Menschen Besitzer/Verwalter der Campingplätze & Läden sind. Aus sozialen und ethischen Gründen bewegt es uns sehr – besonders weil wir tagsüber viele einfache Hütten und weite Gebiete durchqueren.
Trotz eines „Achtung Elefanten“-Schildes sehen wir heute lange keine neuen Tiere, jedoch gegen Ende des Tages immerhin wieder ein paar Springböcke. Die Berge und Felsen erinnern stark an die Gegend um unser Elefant Camp: rund, rot schimmernd, majestätisch. Um 17:15 Uhr erreichen wir schließlich unseren heutigen Zielort: Mowani Camp. Landschaftlich bot die heutige Strecke keine neuen Bilder über Namibia – jedoch bleiben uns die Eindrücke der bettelnden Menschen emotional sehr präsent. Wir hätten gern eine weitere Nacht hier verbracht, doch leider war keine Verlängerung möglich – deshalb buchten wir bereits vorab einen anderen Platz 30 Minuten entfernt. Bis 22:00 Uhr sitzen wir am offenen Feuer, rösten Schokolade in der Banane ("Schoggi-Banane") und spielen zusammen. Wir haben hier ein Licht, aber keinen Strom für den Kühlschrank. Darum müssen wir den Kühlschrank über Nacht immer abschalten – Empfehlung des Autovermieters, weil sich sonst die Batterie leeren könnte. Erstmals spüren wir die Wärme beim Einschlafen – wie ein Sommerabend in der Schweiz, obwohl es hier tatsächlich Winter ist.
Donnerstag, 10. Juli 2025 - Vom Mowani zum Aba-Huab Campsite – ein heißer Tag ohne großen Plan
Die Nacht war angenehm warm, und wie so oft wurden wir am Morgen von Vogelgezwitscher geweckt. Da unser nächstes Ziel nur rund 30 Minuten entfernt liegt, lassen wir es gemütlich angehen. Wir geniessen die entspannte Morgenstimmung auf dem schönen Campingplatz Mowani mit einer warmen Dusche, ruhigem Packen und gemeinsamer Zeit. Gegen 11:00 Uhr machen wir uns zur Rezeption auf, wo wir planen beim kleinen Pool noch etwas zu verweilen. Bis gegen 12.30 Uhr ist das Lädeli überraschenderweise noch geschlossen. Wir erfuhren, dass die wöchentliche Warenlieferung aus dem weiten Windhoek gerade eingetroffen war – der gesamte Vorrat musste also geholt und zunächst mal eingeräumt werden. So nützen wir das vorhandene Internet, liegen am Pool und später gönnen wir uns ein paar aufgetaute Pizzas zum Mittagessen.
Dann machen wir uns auf die kurze Fahrt zum Aba-Huab Campingplatz. Bei rund 30 °C entdecken wir erneut ein paar Paviane, die vor und hinter uns die Straße überqueren. Die Felszeichnungen bei Twyfelfontein, eine der Sehenswürdigkeiten Namibias, haben wir ausgelassen. Die Führung (90 Minuten mit Guide auf Englisch) interessiert uns als Familie zu wenig – wir entscheiden uns für eine frühere Ankunft und etwas Erholung. In Gedanken hoffen wir, hier erstmals Elefanten zu Gesicht zu bekommen – denn beim Empfang wurde uns berichtet, dass vor wenigen Nächten tatsächlich Elefanten auf dem Platz gesichtet worden seien. Der Platz selbst ist einfach gehalten: Er liegt direkt am sehr breiten, aber trockenen Aba-Huab-Flussbett. Leider gab es viele lästige Fliegen, und im Vergleich zu anderen Plätzen fehlen hier der gedeckte Unterstand, Küche, Strom oder ein eigenes WC. Auch die beworbenen Angebote wie Laden, Bar oder Internet sind geschlossen. Die Sanitäranlagen sind sehr spartanisch. Im Preis/Leistungsvergleich (ca. CHF 98.00) zu unseren bisherigen Plätzen fällt dieser Ort im aktuellen Zustand klar ab. Trotzdem: Ruhig war es auch hier – und am Abend liessen wir den Tag bei einem einfachen Essen unter dem weiten Himmel ausklingen.
Freitag, 11. Juli 2025 - Von trockenen Wegen zu lebendigen Wassern – erste Eindrücke im Etosha Nationalpark
Bereits um 8:00 Uhr starten wir bei angenehmen 17 °C und Sonnenschein Richtung Etosha Nationalpark. Schon nach wenigen Kilometern entdecken wir Paviane, Springböcke und mehrere Strauße. Auf einer asphaltierten Strecke kommen uns immer wieder Menschen zu Fuss entgegen – etwa ein Mann mit Wasserkanister und Handy. Ein Bild, das uns erneut zeigt, wie beschwerlich die Wasserversorgung in gewissen Regionen Namibias sein kann. Meist sind alle Flussbetten trocken - kleine Wasserstellen entlang der Strecke sind die Ausnahme. Nach einer längeren, sandigen Etappe erreichen wir Khorixas, dann auf ruhiger Straße die Kleinstadt Outjo – die letzte grössere Stadt vor Etosha. Hier füllen wir Diesel auf, kaufen ein, und essen zu Mittag. Auch hier taucht wieder plötzlich ein Kind mit offener Hand am Autofenster auf. Die Fahrt durch die weiten, fast endlosen Landschaften mit unzähligen Termitenhügeln in verschiedenen Farben beeindruckt erneut.
Kurz nach 14:00 Uhr erreichen wir dann das Andersson Gate zum Etosha Nationalpark. Die Einreiseformulare sind rasch ausgefüllt. Schon nach wenigen Minuten im Park begegnen uns zahlreiche Tiere: Springböcke, Zebras, Giraffen, Strauße mit ihren Jungen, Warzenschweine, Schakale – und ein Nashorn, das wir allerdings nur kurz im Gebüsch von hinten sahen. Wir fahren etwa 40 km westwärts bis zum sogenannten Zauberwald, der sich allerdings als wenig spektakulär entpuppt. Die Tierbeobachtungen unterwegs machten das jedoch mehr als wett. Um 18:00 Uhr erreichen wir den Campingplatz Okaukuejo, auf dem die Stellplätze recht dicht beieinander liegen, aber ausreichend Platz bieten. Am Abend kochten wir noch, beobachteten den rötlich aufsteigenden Mond – und gehen dann zum beleuchteten Wasserloch des Camps. Dort: Faszinierende Szene. Mehrere Nashörner und eine Gruppe von elf Giraffen am Wasser. Um uns herum sitzen und stehen viele Besucher mucksmäuschenstill, teils mit Kameras und Decken ausgerüstet – ein fast magischer Moment unter dem nächtlichen Sternenhimmel.
Samstag, 12. Juli 2025 - Etosha NP - Zebrawellen, Elefantenpfade und ein Himmel voller Licht
Schon vor Sonnenaufgang herrscht emsiges Treiben. Viele Camper packen ihre Sachen – alle wollen früh los zur nächsten Safari-Runde. Auch beim Wasserloch herrscht bereits Betrieb: Rund 20 Zebras nähern sich vorsichtig. Auffällig, wie langsam und geschlossen sie sich fortbewegten – oft mit minutenlangen Pausen, ehe sie die letzten Meter zurücklegen. Nach einem Frühstück im Restaurant brechen auch wir um 10:00 Uhr auf – weiter ostwärts Richtung Halali Camp. Schon nach wenigen Kilometern werden wir von grossen Tierherden überrascht: Zebras, Springböcke, Giraffen – oft direkt an der Straße.
An einem der Wasserlöcher dann das grosse Highlight: Rund 70 Elefanten – in mehreren Gruppen, darunter viele Jungtiere. Eine Dreiviertelstunde bleiben wir dort, fasziniert vom Sozialverhalten, dem Zusammenspiel mit anderen Tieren, und der schieren Zahl. Es sind gerade sehr viele Fahrzeuge parkiert. Einige Besucher müssen sich gedulden, bis sie ihr Fahrzeug an der vorderen Reihe mit besserer Sicht platzieren können. Aussteigen ist strikte verboten in Nationalpark. Danach geht es zügiger weiter – immer wieder unterbrochen von Zebras und Antilopen. Um 14:00 Uhr erreichen wir bei angenehmen 25 °C das Halali Camp. Endlich mal etwas früher am Ziel! Ein Familienmitglied hat heute stärkere Bauchschmerzen und Übelkeit, die anderen sind zum Glück weiterhin gesund. Am Nachmittag nützen wir den Pool – das Wasser war erfrischend kühl – und machen später noch eine kleine 45-minütige Rundfahrt, rechtzeitig vor Sonnenuntergang. Dabei erleben wir erneut eine Elefantenherde, die nur wenige Meter vor unserem Auto die Straße überquert. Respektvoll halten wir Abstand, soweit dies überhaupt noch möglich ist – insbesondere wegen der Jungtiere. Am Abend kochen wir auf dem Gaskocher, beobachteten erneut einen traumhaften Sonnenuntergang – und später beim Wasserloch ein einzelnes Nashorn. Der Sternenhimmel ist erneut spektakulär, die klare Luft lässt die Milchstraße hell leuchten. Gegen 21:15 Uhr steigen wir hinauf in unser Dachzelt – müde, erfüllt und voller Vorfreude auf den nächsten Tag.
Sonntag, 13. Juli 2025 - Weite, Wasser, Wildnis – der Osten Etoshas
Der Tag beginnt erneut mit einem Frühstück unter freiem Himmel. In der Bratpfanne bereiten wir Toastscheiben und Spiegeleier zu, während eine kühle, frische Brise herrscht. Gegen 10:00 Uhr starten wir zur letzten Etappe im Etosha Nationalpark – hin zum östlichen Ausgangstor. Auf holprigen Nebenstrassen fahren wir langsam weiter Richtung Osten – immer auf der Suche nach neuen Tierbeobachtungen. Das erste Wasserloch ist ausgetrocknet, aber unterwegs haben wir bereits Elefanten und andere vertraute Tiere gesichtet. Beim Goas-Wasserloch dann ein wunderschönes Bild: Gnus und Zebras in grosser Zahl, grüne Bäume, Wasser und ein klarer Himmel – ein perfekter Moment. Beim Lookout der Etosha-Pfanne erwartet uns ein völlig neues Landschaftsbild. Eine endlos weite Salzkruste, die sich bis zum Horizont erstreckt – still, weit und faszinierend. An einem abgesperrten geschützten Rastplatz machen wir eine kleine Mittagspause. Wenig später warnt uns eine Dame in einem entgegenkommenden Fahrzeug vor aggressiven Elefanten auf unserer Route. Wir fahren mit etwas Anspannung weiter – und entdecken tatsächlich eine grosse Herde, inklusive Jungtiere, direkt am Strassenrand. Wir fahren soweit ran wie unser Gefühl es zulässt, dann halten wir an und stellen den Motor ab. Da wir das vorderste Fahrzeug sind, können wir die Tiere ganz ruhig und aus nächster Nähe beobachten. Innerlich wäre ich zum Rückzug bereit, falls es brenzlig werden könnte – ein beeindruckendes Erlebnis.
Am östlichen Ausgangstor werden wir beim Verlassen des Parks nochmals kontrolliert – die Beamtin will einen Blick in unseren Kühlschrank werfen. Wie wir bereits von der Information beim Parkeingang wussten, darf kein rohes Fleisch aus dem Park mitgenommen werden, aber da es ja noch unangetastet und verschlossen ist haben wir dies ehrlich gesagt ignoriert. Während wir den Salami behalten dürfen, müssen wir das gut verpackte Hackfleisch aber tatsächlich entweder abgeben oder direkt daneben anbraten. Grund ist die Ausbreitung von Krankheiten, insbesondere der Maul- und Klauenseuche auf ausserhalb des Nationalparks zu verhindern. Wir geben es ab in der Hoffnung, dass das Fleisch trotzdem noch jemandem zugute kommt.
Gleich ausserhalb des Parks erreichen wir die grosse Lodge- und Campinganlage, in der sich auch unser Leadwood Campingplatz befindet. Das Gebiet grenzt direkt an ein eigenes Wildreservat mit Wasserloch, sodass auch hier keine Spaziergänge ausserhalb des Fahrzeugs erlaubt sind, natürlich abgesehen des Camping- und Lodge-Gebietes. Beim Lodge-Restaurant erwartet uns eine wahre Oase: Palmen, ein traumhaft gelegenes Wasserloch mit Blick auf Wildtiere und ein Swimmingpool. Spontan entschieden wir uns, das Abendessen im Restaurant einzunehmen – ein feines Dreigangmenü, dazu ein spektakulärer Sonnenuntergang. Und als wäre es inszeniert, kommt tatsächlich noch ein Elefant vorbei und rundet den Abend perfekt ab. Unser Campingplatz ist wunderbar gelegen und mit eigenem Bad ausgestattet – bisher das komfortabelste auf unserer Reise. Bei einem Preis von gegen CHF 120.-- pro Nacht aber auch der teuerste. Aber das überaus schöne Lodge Gelände inkl. Palmen ist wirklich einzigartig.
Montag, 14. Juli 2025 - Ruhetag mit Raubkatze - Safari im Abendlicht
In der Nacht war aus der Ferne Löwengebrüll zu hören – eindrucksvoll, aber kein Grund zur Sorge. Wir schliefen alle gut. Am Morgen ist es kühl, und die ersten Sonnenstrahlen lassen uns noch in Jacken frühstücken. Als wir den Kindern vorschlagen, heute nicht zu fahren, sondern einfach hier zu bleiben, war die Freude gross. Nach vielen Safari-Stunden im Auto haben wir tatsächlich schon eine Vielzahl von Tieren gesehen. Nur Geparden, Löwen und Nashörner bei Tag fehlen uns noch. Die schöne Anlage und Zugang zum Internet ist also wirklich ideal, hier einen gemütlichen Tag zu verbringen. Nach einem Frühstück mit Toast und Rührei nützen wir die warme Dusche und machen eine kleine Handwäsche – die Kleidung reicht nun hoffentlich bis zum Ende der Reise. Auch im Kühlschrank wird es langsam leer, vor allem weil uns nun das abgegebene Hackfleisch fehlt. So entschieden wir, heute Mittag und morgen früh wieder im Restaurant zu essen.
Am späteren Nachmittag steht unsere gebuchte Safari zum Sonnenuntergang an. Lustigerweise fahren wir mit einer Familie aus Liechtenstein, mit der wir tags zuvor beim Abendessen am Nebentisch sassen. So können wir uns zusammen auf Schweizerdeutsch unterhalten. Unsere Erwartungen an den Ausflug sind inzwischen eher tief – wir hoffen höchstens noch auf Raubkatzen, aber rechnen nicht wirklich damit. Und tatsächlich: Erst sieht es nach einer eher gemütlichen Fahrt mit den uns bereits bekannten Tieren aus. Der Fahrtwind ist sehr angenehm und mit der liechtensteinischen Familie ist es lustig. Es beginnt schon zu dämmern, als unser Guide über Funk von deiner Sichtung einer Löwin informiert wird. Mit Vollgas fährt er auf der schalen Schotterstrasse dorthin. Dann sind wir da, die Löwin im Gras liegend, kaum zu erkennen im gelben Savannengras. Als dann über Funk auch noch die Meldung eines männlichen Löwen auf der Strasse kam, wurde es zusätzlich spannend. Tatsächlich konnten wir den prächtigen Löwen aus rund 30 Metern Distanz sehen – eindrücklich! Gross bewegt hat er sich allerdings nicht, abgesehen vom Kopf. Zurück bei der Löwin dann der Höhepunkt: Wir wurden Zeugen eines echten Jagdversuchs! Die Löwin pirschte sich an eine Gruppe Perlhühner heran, dann ein Sprint – doch die Beute entkam in die umliegenden Bäume. Die Perlhühner konnten fliegen – das überraschte uns! Ein schöner Abschluss für diese Safari, begleitet vom Sonnenuntergang und Snacks mit Getränken. Obwohl Aussteigen strikte verboten ist, musste unser Jüngster aufs WC. Unter wachem Auge unseres Guide konnte das WC-Bedürfnis gleich hinter dem Auto gelöst werden. Zurück am Platz beenden wir den Abend am Feuer unter einem erneut spektakulären Sternenhimmel – die Milchstrasse zieht sich klar über unseren Köpfen, umgeben von absoluter Stille.
Dienstag, 15. Juli 2025 - Nach Waterberg - Meteoriten, Milchstrasse und ein Rascheln im Dunkeln
Nach einem feinen Frühstück im Restaurant starten wir gegen 09:30 Uhr südwärts Richtung Waterberg-Plateau. Die Tage im Wildreservat waren wunderschön, aber auch teuer: Nebst den 2 Übernachtungen, der Safari, je ein Frühstück, Mittagessen und 3-Gang-Abendessen kamen rund 600 CHF für zwei Tage zusammen. Die grössten Kostenpunkte waren dabei die Übernachtungen und die gebuchte Safari. Die Mahlzeiten, vor allem Frühstück und Mittag waren eher günstig. Unsere Route führt uns zunächst nach Tsumeb, die erste grössere Stadt seit Längerem. Dort tanken wir erneut, machten Einkäufe und werden – wie so oft – auch hier wieder mit Bettelkindern konfrontiert. Weiter geht es zum fast direkt an der Strecke liegenden Hoba-Meteorit, dem bisher grössten auf der Erde gefundenen Meteoriten. Wieder müssen wir – typisch namibisch – etliche Formulare ausfüllen: Name, Fahrzeugnummer, Passnummer etc., sowohl am Eingang als auch kurz darauf an der Rezeption. Die Besichtigung ist nur im Rahmen einer geführten Tour möglich, da in der Vergangenheit Teile des Meteoriten für ein Souvenir beschädigt bzw. abgebrochen wurden. Danach wechseln wir wieder auf Sand- und Schotterstrassen, sogenannte „D-Straßen“, und fahren Richtung Waterberg. Diese Region ist durch vermehrten Regen grüner und fruchtbar – hier gedeihen Gemüse und Obst, die landesweit verteilt werden. Auch Viehzucht ist verbreitet. Wir sehen Menschen die Äste tragen, Kinder und passieren immer wieder Weidezäune, bei denen wir Tore selbst öffnen und schliessen müssen. Auf rund 1.500 m.ü.M. erreichen wir am Nachmittag das Waterberg Wilderness Reserve, wo auch unser Campingplatz liegt. Schon auf dem Weg dorthin begegnen uns erste Paviane. Entsprechend wird darauf hingewiesen, keine Lebensmittel offen stehen zu lassen – die Affen könnten sie klauen. Nach dem Dachzelt-Aufbau machen wir einen kurzen Spaziergang von rund einem Kilometer zum Lodge-Restaurant. Die Bewegung tut gut, obwohl die warmen Temperaturen uns auch kurz über einen Sprung in den Pool nachdenken liessen – es bleibt dann aber doch bei der Idee. Zum Abendessen kochen wir Hörnli mit Hackfleisch. Als es nach Sonnenuntergang schnell stockdunkel wird (bereits um 18:45 Uhr!), fällt uns auf: Kein Strom, kein Licht – ausser beim WC. Und dann: Ein Rascheln direkt beim Busch nahe unseres Kochplatzes. Zwei Stachelschweine schleichen sich zum salzhaltigen Wasser, das wir dort vorher ausgeschüttet hatten – ein spezielles Gefühl, mitten in der Dunkelheit mit den Tieren in nächster Nähe. Das Feuer und unsere Solarlampe spenden Licht – und darüber spannt sich wie immer der majestätische Sternenhimmel.
Mittwoch, 16. Juli 2025 - Von Krokodilen, Geparden und einer unerwarteten Polizeikontrolle, trotz Ruhetag
Am Morgen bemerke ich bei unseren Camping-Nachbarn eine riesige Lichtquelle, die ihren Platz von rund 10 x 10 Metern sehr hell ausleuchtet. Im Vergleich dazu kommt mir unsere Mini-Solarlampe ziemlich schwach vor. Vielleicht wäre für künftige Reisen doch eine stärkere Lichtquelle sinnvoll – auch wenn wir bislang, oft dank Vollmond, gut durchgekommen sind. Am heutigen "Ruhetag" haben wir zwei Ausflüge geplant. Zuerst besuchen wir eine Krokodilfarm, danach fahren wir weiter zur Gepardenstation, pro Weg sicherlich 1,5 Stunden Fahrzeit.
Auf der Krokodilfarm erhalten wir viele spannende Informationen (auf Englisch) zur Haltung und Verarbeitung von Krokodilen. Ihre Haut wird entweder nach Südafrika oder nach Italien exportiert, wo sie zu Taschen, Kleidung und Accessoires verarbeitet wird. Das Fleisch gilt als Delikatesse. Dies unterscheidet einen Zoo von einer Farm. Als Besucher erhält man nur einen Einblick in einen kleinen, aber trotzdem eindrücklichen Teil der Farm. Im nicht öffentlichen Bereich befinden sich jedoch rund 2000 Krokodile wie uns erzählt wird. Besonders eindrücklich ist die Erklärung, wie man sich im Notfall verhalten kann, wenn ein Nilkrokodil einen Menschen schnappt: Solange sich das Krokodil noch an Land befindet, kann man es durch einen gezielten Schlag auf die Schnauze oder einen Stich ins Auge dazu bringen, loszulassen. Hat es das Opfer jedoch ins Wasser gezerrt, gibt es keine Rettungschance mehr. Daher ist es das oberste Gebot, sich in Krokodilregionen konsequent weg vom Ufer zu halten. Da Nilkrokodile nur ganz im Norden Namibias, z.B. in den Grenzflüssen und einigen Gewässern des Caprivi vorkommen, sind diese Verhaltensempfehlungen für uns jedoch nicht (überlebens-) wichtig. Ein Highlight für die Kinder ist es, ein junges Krokodil in die Hand nehmen zu dürfen – vorsichtig natürlich und unter Aufsicht. Die anschliessende Besichtigung der Cheetah Conservation Foundation (CCF) ist inhaltlich informativ – besonders über das Zusammenleben von Geparden und Farmern. Die eigentliche Gepardenfütterung findet jedoch in einer zooähnlichen Umgebung statt, was nicht ganz unseren erhofften Vorstellungen entspricht. Rückblickend war der Besuch für uns nicht zwingend notwendig.
Auf dem Rückweg durchqueren wir Otjiwarongo, als plötzlich ein Polizeifahrzeug mit Blaulicht hinter uns auftaucht. Ich prüfe kurz, ob mein Licht an war oder ob wir eventuell einen Platten hatten oder ob ich zu schnell gefahren sein könnte. Wir fahren links ran und sind gespannt, was der Polizist von uns möchte bzw. gegen welche ich verstossen haben könnte. Der Polizist ist freundlich, stellt sich mit seinem Vornamen vor und verlangt unsere Papiere. Da wir den internationalen Führerausweis gerade nicht griffbereit haben, versuchen wir es mit dem Schweizer Führerausweis und der ID – Er scheint die Ausweise nicht zu kennen, akzeptiert diese jedoch nach kurzem zögern. Dann erklärt er, weshalb er mich angehalten hat: Ich hätte bei einem der vielen Stoppschilder nicht vollständig angehalten – möglich, und ich widerspreche ihm deshalb auch nicht. Er zeigt mir seinen Bußgeldkatalog: 1500 Namibische Dollar (etwa 75 CHF). Mir erscheint der Betrag übertrieben hoch, aber er bietet mir an, entweder gleich vor Ort bei ihm oder bei der nächsten Polizeistation zu zahlen, natürlich nur bar. Da ich nur noch 800 NAD in Bar finde, gebe ich ihm das. Er akzeptiert dies ohne die Noten zu zählen – ohne Quittung, ohne dass er meine Personalien notiert. Wohl eine win-win Situation. Wir fahren weiter und sehen unterwegs nochmals Paviane, Warzenschweine, Perlhühner und sogar ein kleines Dikdik, das fast vors Auto läuft. Diese winzigen Antilopen sehen wir insgesamt nur selten – meist am Strassenrand. Kurz vor dem Waterberg sehen wir nochmals Kudus und viele Dikdiks – ein schöner Abschluss des Tages. Und als ich später mein anderes Portemonnaie aus meiner Hosentasche nehme, muss ich schmunzeln: Dort war noch deutlich mehr Bargeld drin – das hatte ich beim Polizeistopp gar nicht bemerkt. Nach der langen Rückfahrt genossen wir gegen 17:30 Uhr noch ein letztes Mal die Sonne am Pool, bevor es eindunkelt. Unsere Beine zu kühlen tut gut. Vor uns liegt bereits die vorletzte Nacht im Dachzelt – morgen geht’s weiter südwärts.
Donnerstag, 17. Juli 2025 - Vom Müllräubern bis zur Flussüberquerung – Abschied vom wilden Namibia
Die Nacht war überraschend unruhig: Mehrmals hörten wir Tiere, die sich an den Mülltonnen zu schaffen machten – mit lautem Rumpeln und Knacken. Rebi erzählte am Morgen, dass sie sogar einmal aufstand, den Müllbehälter wieder verschloss und diesen mit unserer Gasflasche beschwerte. Doch auch das hielt die Tiere nicht ab – sie kamen zurück und wühlten weiter. Am Morgen zeigte sich: Alle drei Plätze sind durchwühlt worden – vermutlich nicht von Pavianen, sondern von Schakalen. Zum Frühstück gibts ein letztes Mal Spiegeleier, Rührei und gebratenen Toast, bevor wir gegen 10:00 Uhr weiterfahren – zunächst über Schotter, später auf Asphalt. Unterwegs entdecken wir nochmals viele Tiere: Paviane, Strausse, Warzenschweine. In Otjiwarongo hätten wir wohl spontan den Holzschnitzermarkt besucht, aber die vielen, sehr direkten Aufforderungen unmittelbar daneben bei der Tankstelle, etwas zu kaufen, halten uns davon ab. So fahren wir nach einem kleinen Mittagssnack weiter – zum ersten Mal auf der Autobahn A1, bis etwa 40 km vor Windhoek. Auf halber Strecke bei einem Posten, mitten auf der Autobahn gibt es eine Polizeikontrolle – wir dürfen jedoch ohne Halt durchfahren, während die Gegenrichtung gründlicher überprüft wird. Dann biegen wir ab auf die D1499, die auf einem ca. 18 km langen Farmweg zur Düsternbrook Farm führt. Die lange Stichstrasse ist spannend zu fahren: Schotter, dann Sand, und zweimal Flussüberquerung. Gerade in der Regenzeit können diese Flussqueren schon mal zu Problemen führen für die Besucher, wie wir später erfahren werden. Auch hier sehen wir nochmals viele Tiere – Giraffen, Paviane, Antilopen, Strausse und ein kleines Giraffenbaby.
Um 15:45 Uhr erreichten wir das historische Farmhaus, idyllisch erhöht am Fluss gelegen. Düsternbrook ist die erste und somit älteste Gästefarm in Namibia. Es gibt viele Paviane in der Umgebung und machen teilweise richtig Lärm. Wir können sogar einen "Kampf" zwischen zwei Pavianen live miterleben. Wir können zwischen zwei Orten zum Parkieren / Übernachten auswählen. Vorne am Fluss, wo aktuell trotz Regenzeit etwas Wasser fliesst, wirken die Bauten veraltet und der Platz wirkt nicht gepflegt. Ob das eine Folge der intensiven Regenzeit vom Frühling ist, bei dem sogar ein Damm gebrochen ist, wissen wir nicht. Der zweite Bereich, lose eingezäunt aber dafür schön unter Palmen, gefällt uns da schon deutlich besser. Auch hier hat es wie eigentlich immer eine Feuerstelle, Tisch mit Stühlen und Licht. Erfreulich: Internetempfang direkt am Platz – dies erlebten wir bisher selten auf unserer Reise. Beim Einchecken müssen wir ein Formular unterschreiben, mit dem wir im Falle eines Angriffs durch ein Wildtier oder anderen Unfällen alle Ansprüche gegenüber dem Betreiber aufgeben – sogar bei Fahrlässigkeit der Mitarbeiter. Wir unterschrieben mit einem Lächeln und der Hoffnung, hier lebendig wieder abzureisen. Am Abend werden wir im Saal des Farmhauses bekocht, zusammen mit zwei anderen Reisenden. Morgen geht es zurück nach Windhoek.
Freitag, 18. Juli 2o25 - Letzte Etappe: Heiße Quellen, Stadtverkehr und ein versöhnlicher Abschluss
Die letzte Nacht im Dachzelt war kalt, aber mit unseren Schlafsäcken und den Decken wie gewohnt ausreichend warm. Besonders aber gegen Morgen, wenn man wach wird und das Zelt verlassen will, ist die Kälte spürbar. Kein Wunder: Wir befinden uns erneut auf über 1'400 m.ü.M. und es ist immer noch Winter. Nach dem Frühstück im ebenso noch kühlen historischen Haupthaus – eines der ältesten von ganz Namibia – fahren wir kurz nordwärts zu den Gross Barmen Hot Springs bei Okahandja. Wir hatten keine Ahnung, was uns erwartet, etwas naturbelassenes wäre toll gewesen. Vor Ort stellte sich heraus: Es ist ein Schwimmbad. Es hat nur ganz wenige andere Gäste, die in der Winterzeit hier baden wollen. Die Anlage besteht aus einem Innenbecken mit sehr heissem Wasser und einem Aussenbecken mit lauwarmer Temperatur. Naturbelassene Quellen darf man nicht erwarten – die Einrichtung ist eher veraltet, obwohl sie 2014 renoviert wurde. Farbe blättert überall ab, alles wirkt ein wenig vergessen. Trotzdem war das Bad angenehm. Und als Besonderheit: Springböcke direkt neben dem Pool – inklusive ihrer Hinterlassenschaften auf Wiese und Wegen. Es gibt hier sogar einen Campingplatz, wer also will, kann direkt neben dem Spa (wo zumindest heute alles geschlossen ist und nicht wirklich schön aussieht) übernachten. Der Eintritt war günstig: 10 CHF für Erwachsene, 2.50 CHF für Kinder. Das angeschlossene Restaurant sieht sehr einladend aus, hat heute aber trotz der schönen, vielfältigen Speisekarte aber fast nur Toast im Angebot. Der Blick auf den nahen See/Weiher mit Fischen und Schildkröten darin ist jedoch schön.
Danach fuhren wir ein letztes Mal südwärts – zurück nach Windhoek. Auf der A1 passierten wir erneut problemlos den Polizeiposten, welcher so aussieht, als würde man hier künftig eine Mautstelle einrichten. Die Autobahn jedenfalls ist so neu, dass sie nicht mal auf unserem Navigationssystem erscheint. Kurz vor der Stadt verlassen wir die Autobahn und navigierten uns sicher durch den ungewohnten Stadtverkehr – um 15:15 Uhr erreichen wir das Chameleon Backpackers, wo unsere Reise vor drei Wochen begann. Wir bekommen genau dasselbe Familienzimmer – ein schöner Kreis schliesst sich. Nach einer ersten Autoreinigung vom allgegenwärtigen Sand bereiteten wir das Gepäck für den Rückflug vor. Am Abend fahren wir zum Abendessen – erstmals mit einem Taxi. Die Fahrt dauert etwa 10 Minuten und kostet gerade mal 52 NAD (ca. 2.60 CHF). Die Rückfahrt, organisiert vom Restaurant, war sogar noch günstiger: nur 22 NAD. Im Goodfellas Pizza & Pub erleben wir einen unerwartet schönen Abschluss: Gemischte Gäste – Schwarze, Weisse, Familien, Kinder, Gruppen – ein gemütliches Ambiente mit Musik. Es wurde gelacht, gefeiert, gegessen – ein herzliches Bild. Ein schöner, versöhnlicher Abschluss dieser Reise.
Samstag, 19. Juli 2025 - Vom Stadtrundgang zum Sonnenuntergang – auf Wiedersehen, Namibia
Die letzte Nacht war kühl, selbst im Zimmer des Hostels – doch auch hier gab es genug Decken. In Namibia sind Heizungen unüblich, selbst in besseren Unterkünften. Da unser Flug erst abends um 18.50 Uhr startet, nützen wir noch das Angebot eines zweistündigen Stadtrundgangs, begleitet von einer jungen Studentin. Sie führt uns durch Windhoeks Zentrum und erklärt viel zur jüngeren Geschichte Namibias (Kolonialzeit, Mandat Südafrikas, Weg zur Unabhängigkeit). Fragen zur aktuellen Situation beantwortet sie aber leider nur knapp. Nach dem Mittagessen ist es Zeit, unseren treuen Mietwagen – unser Zuhause der letzten drei Wochen – abzugeben. Alles verläuft speditiv und problemlos und jetzt können wir definitiv sagen, dass wir die ganze Rundtour ohne Reifenplatten oder anderen technischen Autoproblemen überstanden haben. Danach werden wir zum Flughafen gefahren. Als wir ins Flugzeug steigen, dürfen wir noch ein letztes mal diesen unglaublichen Sonnenuntergang miterleben, ein würdiges letztes Bild von Namibia.
Fazit unserer Namibia-Reise
Unsere Reise durch Namibia war intensiv, eindrücklich und voller Gegensätze – eine Erfahrung, die weit über klassische Ferien hinausging. Über 3’400 Kilometer haben wir das Land durchquert: auf endlosen Schotterpisten, durch weite Savannen, hügelige Hochplateaus, Nationalparks und kleine Ortschaften. Jeder Tag brachte Neues – und doch begleitete uns etwas ganz Beständiges: die Sonne.
Fast jeden Morgen wachten wir bei klarem Himmel und goldenem Licht auf, frühstückten im Freien mit Toast, Rührei oder Spiegelei und genossen die frische, kühle Morgenluft. Die Tage waren meist angenehm warm und trocken – perfekt für Entdeckungstouren, Safaris und das einfache Leben auf Campingplätzen. Abends verabschiedete sich die Sonne oft spektakulär – mit leuchtenden Farben am Horizont, die selbst stille Momente besonders machten. Und wenn die Dunkelheit kam, erschien ein Sternenhimmel, wie wir ihn kaum je zuvor gesehen haben: die Milchstrasse in voller Pracht, ein Himmel, so klar und gewaltig, dass man einfach nur staunen konnte.
Die Natur Namibias hat uns tief beeindruckt: Von Elefantenfamilien am Strassenrand bis zu Zebras am Wasserloch, von Stachelschweinen bei Nacht bis zu winzigen Dikdiks im Gras. Wir haben wilde Tiere so nah erlebt wie nie zuvor. Und obwohl wir Löwen und Geparden lange vergeblich suchten, wurden wir am Ende mit Begegnungen belohnt, die direkt aus einem Naturfilm hätten stammen können – inklusive einer Löwin auf der Jagd.
Diese Reise war auch eine Reise in andere Lebenswelten. Besonders in ländlicheren Regionen aber auch in Städten trafen wir immer wieder auf Menschen – Kinder und Erwachsene – die uns bettelnd entgegenliefen. Manchmal mit einem Lächeln, manchmal mit spürbarer Frustration, wenn wir nichts geben konnten oder wollten. Diese Begegnungen hinterliessen gemischte Gefühle: Mitgefühl, aber auch ein gewisses Unbehagen über die sozialen Unterschiede, die einem hier ungeschönt vor Augen geführt werden. Es war ein stiller, aber nachhaltiger Kontrast zu all den landschaftlichen Schönheiten.
Gleichzeitig war es eine Reise als Familie: Wir haben gemeinsam gekocht, gezeltet, improvisiert, gelacht – und auch mal geflucht. Die Kinder hielten Krokodile in den Händen, saßen staunend auf Safari-Fahrzeugen, und freuten sich über Ruhetage ohne Auto. Es waren nicht nur Ferien, es war echtes Abenteuer.
Nicht alles war perfekt – manche Campingplätze waren einfacher als erwartet, einige Aktivitäten enttäuschten leicht, und eine Polizeikontrolle fühlte sich zumindest im Nachhinein etwas zweifelhaft an. Aber genau diese Momente machten das Erlebnis authentisch und prägten unsere Erinnerungen.
Namibia hat uns gefordert – mit seiner Weite, seiner Ursprünglichkeit und seinem Tempo. Aber noch mehr hat es uns beschenkt: mit Zeit, mit Weitblick, mit Erlebnissen, die nachwirken. Es war eine Reise, die nicht nur auf der Landkarte, sondern vor allem in unseren Köpfen und Herzen Spuren hinterlassen hat.
Fotos
Namibia 2025

Am Flughafen in Windhoek startet unser Namibia Abenteuer
Mit unserem Toyota 4x4 starten wir Richtung Süden, wichtig - es gilt Linksverkehr!
Am Lake Oanob (Stausee) geniessen wir das Mittagessen. Es ist Trockenzeit, Wasser ein rares Gut.
Schon bald entdecken wir erste Paviane & Giraffen, wir sind begeistert
So sehen Rastplätze in Namibia entlang der Hauptstrassen aus
Termitenhügel werden wir auf unserer Rundreise noch öfters sehen
Diese Strasse führt zu unserem ersten Uebernachtungsplatz
Dieser Platz ist ganz für uns, da können wir sogar noch Fussball spielen
Unser Fahrzeug und zu Hause für die nächsten 3 Wochen mit 2 Dachzelten für je 2 Personen.
Am 2.Tag gehts westwärts über Maltahöhe nach Sesriem
37'500 km Schotterstrassen und 22'000 km Farmwege gibts in Namibia, da macht Autofahren richtig Spass
Sossus Oasis Campsite
Für jeden sein eigenes Häuschen
inkl. Freiluft WC
Jeden (!) Abend wunderbare Sonnenuntergänge, im Juli bereits gegen 18.30 Uhr
Im Namib Naukluft Park von Sesriem zu den Dünen von Sossusvlei
Auch Tiere müssen mal...
Ein Spaziergang auf die Dünen ein Muss
spontan wollen wir auch noch hoch auf die allerhöchste Düne
der Rundblick einzigartig
Die Big Daddy Dune liegt am Rande des Deadvlei und gilt mit 325m zu den höchsten Dünen weltweit
Was gibt es schöneres als ein erkämpfter Aufstieg? Genau - die ganze Düne hinunter rennen...
Das Dead Vlei mit den typischen abgestorbenen Kameldornbäumen
Der ca. 30 m tiefe Sesriem Canyon, der Canyon ist meist trocken
Auf der langen Route von Sesriem an den Atlantik von Swakopmund
atemberaubende Landschaften und spannende Strassen beim Gaub- und Kuisebpass
Wir erreichen Walvis Bay, ein neues Bild Namibias
Dicke Sandschichten reichen bis ans Meer
Nach 5 Tagen in Namibia erreichen wir Swakopmund, hier übernachten wir 2 Nächte in einem Gasthaus
Die deutsche Vergangenheit ist auch heute noch sichtbar
Die Strassen sind ausgesprochen breit, denn die Ochsenwagen sollten früher wenden können
Aufgrund des kalten Benguela-Stroms ist es hier oft kühl und morgens neblig
Perlhühner hat es auch in der Stadt
Auf einem Bootsausflug entdecken wir hautnah Pelikane, Seelöwen, Delfine und von weitem einen Wal
Unsere Route führt nun wieder ins Landesinnere ins Erongo-Gebirge
Blechhütten entlang der Route, teilweise befinden sich auch Menschen am Strassenrand die nach Essen & Trinken fragen
Fast am Ziel - von der Omandumba-Rezeption gehts nochmals 25 min zum Uebernachtungsplatz
Als wir ankommen herrscht ein lautes Gebrüll der nahen Paviane
Zunächst gewöhnungsbedürftig diese Einsamkeit - es hat kein Licht und kein Strom
Alles was wir brauchen, warmes Duschwasser gibts aber nur mit Anfeuern
Ein toller Ort zum Klettern und Paviane entdecken
Auch hier machen wir einen Ruhetag, da lohnt es sich die Hängematte auszupacken
Wir besuchen am Ruhetag das nahe San Living Museum
18 Erwachsene und 15 Kinder leben für 3 Monate in dieser Gegend und zeigen wie das Volk früher gelebt hat
Wir orientieren uns weiterhin nordwärts. Via Uis gehts heute zum Mowani Mountain Camp
Wir erreichen den schönen Movani Camp
Immer dabei: Kühlschrank, 2 Gasflaschen, Stühle, Tisch und Campingset
jeden Tag treffen wir unterschiedliche Tiere an
vorne an der Rezeption hat es einen Pool - da kommt Freude auf
Die nächste Nacht verbringen wir im nahen Aba-Huab Camp
hier hat es teilweise Elefanten, wir sahen jedoch keine
Heute werden wir den Etosha Nationalpark erreichen
Anderson Gate - nach ein paar Formalitäten und einer Zahlung steht das Highlight Namibias an
Wir steuern diverse Wasserlöcher an - Das Verlassen des Autos ist strikte verboten
Wir sehen mehrmals Gnus
riesiges Vogelnest
wir sehen auch sehr viele Zebras und Springböcke
Ein Impala Bock
Wir erreichen ein weiteres Wasserloch, hier ist schon viel los, weshalb wohl?
gigantisch, wir zählen über 70 Elefanten und beobachten das Schauspiel über eine halbe Stunde
Zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang darf man mit dem Auto nicht mehr im Nationalpark unterwegs sein
Unser erster Campingplatz innerhalb des Nationalparks in Okaukuejo
Auch auf der Fahrt zum nächsten Campingplatz wieder etliche Tierbeobachtungen
Halali Campingplatz, auch wieder mit Pool und eigenem Wasserloch
Auch im Winter ist Baden möglich, die Temperaturen sind tagsüber zwischen 20 - 30 Grad warm
wieder Abends am campingeigenen Wasserloch - Nashörner
Frühstückszeit - oft braten wir Toast und Eier
Zelte einfahren und weiter gehts ans östliche Ende des Nationalparks
Etosha Lookout mit der imposanten Etosha-Pfanne
Die einzigen Orte innerhalb des Parks, wo man aussteigen darf. Vor allem für WC Pausen sehr wertvoll.
Oryx-Antilopen
Da kommen uns ganz viele Gürteltiere entgegen
Das Namutoni-Gate, hier endet unser intensives Etosha Erlebnis
Campingplatz im Onguma Naturreservat
Ruhetag inkl. Hand-Kleiderwäsche
Auch in der Onguma-Lodge verbrachten wir viel Zeit - tolle Zeit der Erholung
Namibia bietet unglaublich intensive Sternenhimmel und Sonnenuntergänge
Morgens um 08.30 Uhr - noch kühl aber tierisch spannend...
Rotschnabeltokos
Hier im eigenen Naturreservat machen wir auch eine Sonnenuntergang-Safari
Wir entdecken nochmals die meisten Tiere welche wir schon bestaunen durften
Aber Raubkatzen haben wir noch nicht gesehen, noch nicht...
Hoba Meteorit - der bisher grösste auf der Erde entdecke Meteorit. Er besteht zu ca. 82 % aus Eisen.
Südwärts gehts nun zum Waterberg-Plateau Park
Die Sicht wird stark eingeschränkt, wenn ein anderes Fahrzeug überholt oder entgegenkommt
In dieser Region wird Vieh-Zucht betrieben - regelmässig gilt es Gittertore zu öffnen
Anderson Camp im Waterberg Wilderness Private Nature Reserve
Der Waterberg ist bis 1900 m.ü.M. und erstreckt sich auf eine Länge von etwa 48 km
Am nächsten Tag besuchen wir die Krokodilfarm sowie die Cheetah Conversation Foundation (Geparde)
Auf dem Rückweg treffen wir noch auf einige Dikdik, eine Antilopenart. Sie sind sehr scheu.
Wieder ein riesiger Termitenhügel
Ein Kudu, bevorzugt tagsüber dichtes Gebüsch
Nur 50m neben unserem Platz kühlen wir noch etwas unsere Füsse, der Abend naht
Während wir in Dunkeln am Kochen sind, tauchen plötzlich 2 Stachelschweine auf
Unsere Fahrt südwärts zur Düsternbrook Farm, ca. 40 km nördlich von Windhoek
Trotz Trockenzeit dürfen wir auch noch über Flüsse fahren, das macht Spass
Das älteste Gasthaus Namibias - Düsternbrook Farm
Der Fluss gleich bei der Lodge bzw. dem Campingplatz ist normalerweise zu dieser Jahrezeit trocken
viele Paviane tummeln hier herum
Abendessen und Frühstück nehmen wir in der Lodge ein
Wir fahren noch zu den heissen Quellen "Gross Barmen Wellness SPA"
hier tummeln sich tatsächlich auch Springböcke am Pool
Nach 3430 km voller Eindrücke erreichen wir wieder Windhoek
Einen letzte Nacht in Namibia
Während ca. 2 Stunden erhalten wir noch eine Stadtführung
Christuskirche
- Erinnerung an die jüngste Geschichte Namibias -
Nach deutscher Kolonialzeit und Südafrikanischer Mandatsmacht ist Namibia erst seit 1990 unabhängig
Nach 3 Wochen verlassen wir Namibia mit einem symbolträchtigen Bild