Engelhornhütte
2-tägige Familienwanderung Meiringen (T2-T3)
Die Engelhornhütte auf 1901 m.ü.M. ist das Ziel unserer ersten 2 tägigen Familienwanderung mit beiden Kindern (4 und 8 jährig). Nach über 3,5 Stunden Anreise mit dem Zug & Bus erreichen wir die die Ortschaft Rosenlaui im Reichenbachtal oberhalb von Meiringen. Rosenlaui gilt gemäss Wikipedia als die kleinste Ortschaft der Schweiz. Das Postauto hält direkt bei der Gletscherschlucht auf 1328 m.ü.M. Da wir schon mal hier sind möchten wir es uns nicht entgehen lassen, mit den Kids die Schlucht anzusehen, dies ist gleichzeitig der Start zu unserer 2 tägigen Tour. Um 12.15 Uhr begeben wir uns in die ca. 573m lange Gletscherschlucht und laufen da auf gesicherten Wegen zwischen eindrücklichen Felsformationen, durch mehrere Tunnels & über Treppenstufen entlang rauschendem Gletscherwasser und Wasserfällen. Ohne es gross zu spüren haben wir so bis zum Ende der Schlucht bereits ca. 150 Höhenmeter gemeistert. Gleich oberhalb der Gletscherschlucht (ca. 1470 m.ü.M.) befinden sich viele Steinmannli sowie ein Holztisch, ideal hier unser Mittagessen einzunehmen. Ein Wegweiser gibt 1h 45 min vor (effektive Wanderzeit für Erwachsene) bis hoch zur Engelhornhütte. Doch noch viel spannender ist der Blick auf das Wellhorn (3191 m.ü.M.) sowie den (nicht mehr so grossen) Rosenlauigletscher. Der doch eher steile Aufstieg führt auf schmalen Gesteinwegen durch lichten Nadelwald, teilweise über Stufen immer höher, kurze Passagen sind zusätzlich mit einem Seil gesichert. Bei sonnigen & trockenen Bedingungen war dies jedoch selbst für unseren Kleinsten gut & sicher machbar. Sozusagen mit dem ersten Blick auf die Hütte hat man die ungefähre Zielhöhe erreicht und es folgt ein wunscherschöner Abschnitt in felsiger Landschaft mit Blick auf die Engelhörner. Wir erreichten die (kleine) Engelhornhütte gegen 15.30 Uhr und entscheiden uns nach einer Pause mit Kaffee & Zwischenverpflegung, die Zeit bis zum Abendessen nochmals draussen zu verbringen. Dazu steigen wir hinter der Hütte nochmals die zum Kraxeln einladenden Felsen hoch, entdecken den Helikopterlandeplatz sowie einige kleine Bachbecken, wo sich die Kids etwas verweilen können. Das Highlight entdecken wir dann aber erst am Schluss, das Ochsental. Eine grosse Ebene bzw. ein grandioser Gebirgskessel umgeben von imposanten Gebirgen. Diese zusätzlichen Höhenmeter haben sich allemal gelohnt.
Den Hüttenabstieg am nächsten Tag starten wir um ca. 08.45 Uhr. Wie am Vortag ist die Route oft steil, diesmal einfach bergab. Obwohl der Boden feucht ist von der Nacht, sind die Wege gut begehbar. Unseren Kleinsten halten wir im Abstieg jedoch primär zu Beginn etwas öfters an der Hand als noch im Aufstieg, vor allem auch bei zwei schmalen, etwas abschüssigen Stellen welche mit Seilen gesichert sind. Schon bald wird es etwas weniger steil und nach einer kleinen Verpflegungspause erreichen wir gegen 10.00 Uhr "Gross Rychenbach" auf 1575 m.ü.M. Hier hat man nun die Möglichkeit direkt hinunter nach Kaltenbrunnen zu wandern oder eine Zusatzschlaufe über "Chli Rychenbächli" zu machen. Wir entscheiden uns für den direkten Weg, nun auf schmaler Schotterstrasse, vorbei an ein paar Rindern und nochmals durch ein kleines Waldstück erreichen wir schliesslich nach 11.00 Uhr bei Kaltenbrunnen Säge (1210 m.ü.M.) das eigentliche Ende der Tour. Von hier aus nehmen wir für wenige Minuten das Postauto bis zur Haltestelle Zwirgi, wo wir noch die Rychenbachfälle anschauen möchten. Wir folgen dem kostenlosen Weg nochmals abwärts bis hinunter zur Drahtseilbahn, welche uns dann als letztes Highlight hinunter nach Meiringen führt. Wir staunen & sind begeistert, wie gut beide Kids diese Route vollständig alleine gelaufen sind.
Meine Bewertung: Die Route ist zwar oft relativ steil und aufgrund der eher geringen Höhe nicht so alpin, trotzdem punktet die Tour mit der abwechslungsreichen Szenerie und der "kurzen" Wanderdistanz.