Flüela Schwarzhorn 3146 m.ü.M.
2-Tageswanderung (T3)
Von Davos aus nehmen wir den Bus hoch durch das schöne Dischmatal und erreichen gegen 12.50 Uhr auf 2007 m.ü.M. die Station Dürrboden, den Ausgangspunkt unserer 2-Tagestour. Bei der Busstation hat es ein gemütliches Restaurant und von hier aus können diverse Wanderungen wie z.B. zur Kesch- oder Grialetschhütte gestartet werden. Da die heutige erste Etappe nur eine kurze Wanderzeit bis zur SAC Chamanna da Grialetsch auf 2542 m.ü.M. vorsieht, können wir die Wanderung an diesem sonnigen, sehr warmen Septembertag ruhig angehen. Wir überqueren zuerst einen Bach, bevor sich der Wanderweg linksseitig des Tals unaufgeregt aber mit Blick auf ein Gletscherfeld am Hang hinauf schlängelt. Auf den Weiden entdecken wir Pferde, Kühe und später auch viele Schafe. Nach einer Wanderzeit von ca. 1.15 Std. erreichen wir den schön auf 2510 m.ü.M. gelegenen Furggasee. Hier am See machen wir eine kleine Pause, kühlen unsere Hände und Füsse im Wasser und geniessen ganz einfach das herrliche Wetter. Via der Fuorcla da Grialetsch (2537 m.ü.M.) wandern wir dann praktisch ohne weitere Anstiege an zwei kleinen Seen vorbei zur Ende 2021 renovierten Grialetschhütte, welche wir bereits gegen 15.00 Uhr erreichen. Auch wenn gerade der Anstieg bis zum Furggasee eher wenig vielseitig war, so nützen wir den restlichen Nachmittag noch, um uns im nahem Bergsee abzukühlen und dort mit Lesen und Spielen noch etwas zu sonnen. Während dessen kommen auch noch andere Hüttengäste, welche sich ebenfalls ein Bad im kühlen Wasser gönnen, und so was im September auf über 2500 m.ü.M.... Ausser den 2 Seen bietet die Hütte eine schöne Aussicht auf den sich drastisch rückbildenden Gletscher, welcher vor 100 Jahren noch bis zur Hütte reichte. Auch am nächsten Morgen scheint die Sonne, aber anstatt Murmeltiere, Gemsen und Steinböcke weiden viele Schafe in der nahen Hüttenumgebung. Wir wandern bereits um 07.45 Uhr los mit dem Ziel, heute das Flüela Schwarzhorn auf 3146 m.ü.M. zu besteigen. Dafür wandern wir wieder etwas zurück zur Fuorcla da Grialetsch und oft auf Geröllfelden balancierend erreichen wir nach wechselnden An- und Abstiegen zunächst der Fuorcla Radönt (2788 m.ü.M.) und nach einem weiteren kurzen Abstieg den Wegweiser zum Schwarzhorn. Erst vom Fuorcla Radönt ist das Flüela Schwarzhorn erstmals in voller Grösse ersichtlich und so erkennen wir nun ganz genau, dass nun der Anstieg beginnt. Weiter über viele Geröll- und Steinmassen folgen wir den Wandermarkierungen immer steiler bis wir am Schluss im Zick-Zack Kurs nach gut 3 Stunden den technisch wenig anspruchsvollen Gipfel erreichen. Die Sicht hier oben bis zum gletscherbedeckten Bernina-Massiv und hinunter zum Flüelapass bzw. hinunter nach Davos ist wunderschön und auch das Gipfel-Kreuz wurde im Jahr 2019 ersetzt. Auf dem Kreuz ist der biblische Psalm 121 notiert, der übrigens wie folgt lautet:
Ich schaue hinauf zu den Bergen - woher kann ich Hilfe erwarten? Meine Hilfe kommt vom Herrn der Himmel und Erde gemacht hat! Der Herr wird nicht zulassen, dass du fällst; er, dein Beschützer, schläft nicht. Ja, der Beschützer Israels schläft und schlummert nicht. Der Herr gibt auf dich acht; er steht dir zur Seite und bietet dir Schutz vor drohenden Gefahren. Tagsüber wird dich die Sonnenglut nicht verbrennen, und in der Nacht wird der Mond dir nicht schaden. Der Herr schützt dich vor allem Unheil, er bewahrt dein Leben. Er gibt auf dich acht, wenn du aus dem Haus gehst und wenn du wieder heimkehrst. Jetzt und für immer steht er dir bei!
Nach dem obligaten Eintrag ins Gipfelbuch gehts wieder über den Schwarzhornfurgga abwärts Richtung Flüela Hospiz. Auf weiteren Schotterfeldern und schmalen Wegen gehts zügig abwärts, bis wir ca. 5 m oberhalb des Wanderweges aus einem senkrechten Felsen heraus Wasser fliessen sehen. Eindrücklich wie das Wasser aus dem Felsen spritzt, als ob sie aus einem Wasserhahnen fliessen würde. Wir füllen natürlich unsere Trinkflaschen neu und staunen wie schön kalt und fein das Wasser ist. Mit dem Blick auf die Passstrasse des Flüelapasses ist es nicht mehr weit hinunter zur Bushaltestelle "Susch Abzw. Schwarzhorn". Da hier noch lange kein Bus fahren wird wandern wir noch zur ca. 20 min entfernten Flüela-Passhöhe, wo unsere 2 tägige Trekking-Tour nach einer Etappe über 5,5 Stunden endet. Mit dem Postauto fahren wir dann zurück nach Davos.
Meine Bewertung: Ein technisch nicht schwieriger 3000er Gipfel, viele Geröllfelder und ein paar Seen. Eine nicht überaus vielseitige, aber trotzdem tolle Tour.