Vom Lukmanierpass zum Oberalppass

3-tägige Familienwanderung (T3)

Bei traumhaften Wetterbedingungen unternehmen wir im Oktober 2023 mit unseren 7 bzw. 11 jährigen Kindern erstmals eine 3-tägige Hüttenwanderung vom Lukmanierpass (1914 m.ü.M.) zur Capanna Cadlimo (2570 m.ü.M.), zur Maigelshütte (2310 m.ü.M.) bis zum Oberalppass (2043 m.ü.M.). Nachdem uns das Postauto auf den Lukmanierpass gefahren und wir noch kurz in der Kapelle Santa Maria waren, wandern wir gegen 11.00 Uhr zunächst entlang des Stausees wo dann beim Wegweiser "Val Termine" eine Wanderzeit von 2 Std. 55 min. bis zur Cadlimohütte angegeben wird. Auf leicht sumpfingen Wegen und über eine tolle kleine Hängebrücke gehts dann langsam stetig aufwärts und an 2 Stellen helfen Ketten, die steilen Passagen problemlos zu meistern. Gelegentlich über Geröllfelder balancierend wandern wir durch das langgezogene, aber sehr schöne Val Cadlimo und folgen dabei dem Bachverlauf des "Rein da Medel" (längster Quellfluss des Rheins), welcher durch seine kleinen Wasserfälle, seine Ausbuchtungen und Felsformen viel Abwechslung bietet. In den Ebenen weiter oben entdecken wir in den kaum 10 cm tiefen Bächen viele Fische (Bachforellen?) und in den kleinen Bergseen Kaulquappen. Unsere stündliche Pausen können wir so immer an wunderschönen oder interessanten Plätzen machen und man merkt kaum wie die Zeit vergeht. Gegen 15.30 Uhr, als wir so langsam müder werden und mit der Ankunft in der Hütte rechnen, erreichen wir den Wegweiser "Stabbio di mezzo" und nehmen zur Kenntnis, dass wir erst auf 2303 m.ü.M. sind und es offiziell nochmals 1 Stunde 10 min zur Hütte geht. Während von der Hütte weiterhin nichts zu sehen ist, entdecken wir jedoch entfernt auf den Bergkämmen einzelne Tiere (Steinböcke?) und in den Geröllmassen entdecken die Kids kristallartige Gesteine, welche es zu bestaunen und heraus zu brechen gilt. Auf dem letzten Kilometer zur Hütte entdecken wir dann relativ nah einige Steingeissen mit ihren Jungen und Steinböcke. Gegen 17.00 Uhr erreichen wir die Cadlimo Hütte auf 2570 m.ü.M. und dürfen uns immer wieder über hüttennahe, eindrückliche Steinbock Beobachtungen erfreuen.
Auch am nächsten Tag während dem Morgenessen ist die Hüttenumgebung ein beliebter Ort für ein paar Steinböcke und so wird das Frühstück immer wieder für Beobachtungen unterbrochen. Bei erneut wunderbarem Wetter machen wir uns gegen 09.15 Uhr auf Richtung Maigelshütte. Zunächst gehts auf felsigem Untergrund über Geröllmassen 170 Höhenmeter steil abwärts bis zur Verzweigung "Sotta Btta di Cadlimo" von wo wir dann weit entfernt auf der rechten Seite staunend unseren nächsten Bergübergang, den Passo Bornengo, wahrnehmen. Um 11.00 Uhr haben wir dann den Passübergang auf 2631 m.ü.M. erreicht und können von hier oben aus sogar beide SAC Hütten sehen. Richtung Maigelshütte blickend machen wir hier gleich unsere Mittagspause und haben eine herrliche Sicht auf 2 Bergseen und ein wunderbares Bergpanorama. Nach dem erneut steinigen Abstieg mit immer wieder spannenden technischen Passagen bietet das Tal drei sehr schöne Bergseen, eine Schwemmebene mit vielen Wasserläufen, unzählige Steinmännli, glitzernde Steine und eine wunderbare kleine Schlucht wobei die Maigelshütte schon lange sichtbar ist. Bis 14.50 Uhr haben wir die Maigelshütte auf 2310 m.ü.M. erreicht und nach einer erholsamen Pause nützen zwei von uns die Zeit bis zum Abendessen noch mit einer 50 min Wanderung zum Gipfel des "Piz Cavradi" auf 2612 m.ü.M., von wo nochmals ein genialer Rundumblick möglich ist.
Bevor wir zu unserer dritten und letzten Etappe zum Oberalppass aufbrechen, macht sich Rebi zur frühen Morgenstunde auf, den Sonnenaufgang auf dem Piz Cavradi zu erleben und so ist sie bereits gut im Rhythmus, als wir uns gegen gegen 09.00 Uhr Richtung Rheinquelle, dem Lai da Tuma (Tomasee), aufmachen. Bereits nach 1 Stunde haben wir den See auf 2342 m.ü.M. erreicht, welchen wir bereits aus früheren Wanderungen sehr gut kennen. Abgesehen von einem Fischer sind wir zu dieser Morgenstunde hier oben ganz alleine und so geniessen wir die Stille, die Berge und den See. Wir entscheiden uns spontan, die schönere aber anspruchsvollere Route über den Pazolastock (2739 m.ü.M.) zum Oberalppass zu nehmen. Wir folgen dazu der rechten Uferseite des Tomasees, wo dann der stetige, gegen Ende steile Anstieg via Badushütte (2505 m.ü.M.) beginnt und bis hinauf zu einem Gipfel gegenüber des Pazolastocks führt. Hier führt dann eine sehr spannende, enge und teilweise leicht ausgesetzte Felspassage auf dem Grat Richtung grünen, grossflächigen Pazolastock, welchen wir gegen 12.30 Uhr erreichen. Von hier aus sieht man abgesehen von der umgebenen Berglandschaft bis nach Sedrun und auch hinunter zu unserem Ziel, dem Oberalppass. Nach 30 min Pause auf dem Höhepunkt der Tour machen wir uns auf die 700 Höhenmeter Abstieg, welcher zunächst serpentinenartig angelegt ist und auf steilen Wegen Richtung Oberalpass führt. Als wir die Passstrasse entdecken, ist das Ziel nah. Um 14.15 Uhr endet unsere sehr schöne und interessante 3-Tageswanderung mit einem feinen Mittagessen auf dem Oberalppass.
 

Meine Bewertung: Landschaftlich wie auch technisch eine sehr interessante Tour auch mit Kindern.